Donnerstag, 3. Oktober 2013

03.10.2013 - Die Transsibirische Eisenbahn

Als wir am Morgen erwachten machten wir uns erstmal ein gemütliches Frühstück und planten den Tag. Wir wollten noch eine Runde mit der Zirkel-U-Bahn-Linie fahren weil die Stationen dort angeblich die schönsten sein sollten – in Moskau will das was heißen. Anschließend wollten wir noch zum Gorky-Park (ja der aus dem Wind of Change Lied :) ) und dort in der Nähe ein bisschen an der Moskwa entlang spazieren.

Aber es kam alles anders. Als wir schon am packen waren schaute Siba noch mal auf unser Zugticket und wir stellten fest, dass wir nicht am gleichen abend um 18:00 am Jaroslawer Bahnhof wie gedacht, sondern schon um 13:00 an einem anderen Bahnhof abfahren. 
Unsere Zugtickets: Leicht verständlich. Zum Zoomen - drauf klicken
Unser Plan war also dahin und wir packen schon für den Zug. Mit zwei Stunden Zeit konnten wir auch gemütlich den neuen Bahnhof suchen (der war aber zum Glück gleich gegenüber dem alten, also kein Beinbruch).

Wir verabschiedeten uns noch von dem französischen Playboy aus Lille den wir am Tag zuvor kennengelernt hatten (er hätte beinahe während unseres Frühstücks eine Russin rumgekriegt…aber nur fast) und von unserem deutschen Zimmermitbewohner (ein Germanistikstudent aus Halle der früher lang in Russlang gelebt hat). Der Mitbewohner gab uns auch den Hinweis russisches Instant-Essen zu kaufen bevor wir in den Zug steigen, im Nachhinein ein super Tipp :)
Wir bahnten uns also unseren Weg bis zu unserem neuen Abfahrtsbahnhof und eine nette Schaffnerin begleitete uns sogar noch die letzten Meter bis zum Gleis. Als wir fragten rollte sie irgendwie die Augen und flüsterte ihrer Kollegin mit einem spöttischen Lächeln sowas zu wie: „Touristas“. Bestimmt irgendeine russische Willkommensgeste, glauben wir.
 
 
Nach einem kurzen Kaffee um die Zeit zu überbrücken gings zum Zug.
Wow ein Zug nach Peking ! Cool ! Jetzt geht es richtig los :)

Ein paar von den Loks haben sogar noch diesen alten roten Sowjetstern vorne drauf.
"Der kleine Arne und die große Lok"
 
In der Bahn begrüßte uns der Schaffner sogar mit ein paar Worten auf Deutsch, was für eine Ehre.

Die folgenden Bilder sollen euch ein bisschen beschreiben wie es im Zug aussieht. Wir fahren 3. Klasse (das ist die unterste), das sind Großraumwagen mit Klappbetten für jeden. Die 2. Klasse hat dann Abteile für 4 Personen, die 1. Klasse für jeweils 2 Personen.

 
Unser Samowar - da kann man sich immer heißes Wasser holen, z.B. für Tee
Der Schaffner verkauft viele leckere Sachen
Links die Toilette, rechts das Schaffnerhäuschen
So sieht so ein Großraumwagen aus
Jeder hat so eine Pritsche, die Laken gibts bei Abfahrt frisch
Wir haben auch ein bisschen das Ömchen vom Bett gegenüber kennengelernt, einen Opa und einen ganz großen jungen Mann mit einer großen Zornfalte und einem Deutschlandtrikot (die Zornfalte kam bei uns nicht zum Einsatz, war wohl eher Veranlagung). Leider konnte keiner eine Sprache die wir auch konnten und unser Russisch hat nicht so viel hergegeben. Nach einer Zeit hat sich das Ömchen über unseren Transibirienreiseführer und unser Ohne-Wörter-Buch hergemacht (eine Ohne-Wörter-Buch ist im Prinzip ein kleines Bilderbuch mit nützlichen einfachen Zeichnungen auf die man zeigen kann um etwas ohne Worte zu erklären).

Die Instandsachen haben sich ausgezahlt und wir fühlten uns sehr gut vorbereitet dafür das wir „Neue“ in der Bahn waren.Außerdem kann man z.B. Teigtaschen mit Kraut drin im Zug kaufen oder regionales auf dem Bahnsteig wenn der Zug hält.
Bis zum Abend schafften wir ein paar hundert Kilometer.
Arne


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen