Auf diesen Tag hab ich mich schon die ganze Zeit gefreut:
Heute geht’s zur Chinesischen Mauer!
Da die meisten Touristen nach Badaling fahren (ca. 1 h von
Peking entfernt) um die Mauer zu sehen und es dort ziemlich überlaufen sein
soll, haben wir uns entschieden, die Mauer von Mutianyu (ca. 2,5 h von Peking)
aus zu sehen.
Um 5.30 Uhr mussten wir dann schon aufstehen, weil wir den
ersten Bus dorthin erwischen wollten. Beim Umsteigen in der U-Bahn (wir sind
mittlerweise schon richtig geübte Pekinger-U-Bahn-Fahrer :) ) sind wir gleich
auf die ersten Deutschen gestoßen, die das gleiche Ziel wie wir hatten.
Gemeinsam mit den zwei Jungs, die in Shanghai studieren und arbeiten, machten
wir uns dann auf den Weg zum Busterminal.
Der richtige Bus war allerdings nicht
sonderlich einfach zu finden. Die Straße, in der der Bus abfahren sollte, war
ewig lang und überall standen mal mehr oder weniger Busse. Wir haben dann auch
noch Verstärkung von Franzosen bekommen, die auch zur Mauer wollten, und
mehrmals nach dem Weg gefragt.
Letztendlich haben wir dann den Bus um 5 min verpasst :)
Bzw. nur wir zwei, die Franzosen und die zwei deutschen Jungs haben es noch
rechtzeitig geschafft, Stehplätze zu ergattern.
Das war zwar der einzige direkte Bus um diese Uhrzeit, war
aber nicht weiter schlimm! Kurz darauf haben zweit nette Deutsche kennengelernt
(Mira und Urs), die mit uns zusammen erst Bus und dann mit einem Minivan zur Mauer gefahren
sind.
Auf jeden Fall sind wir gut angekommen und sogar mit
Sitzplätzen!
Bei den Ticketschaltern gab es dann schon einige Souvenirs,
Obst und auch Chinesenhüte zu kaufen.
Wir haben sie aber nur anprobiert :)
Nach einem ca. 20-minütigen (für mich etwas anstrengenden)
Treppenaufstieg sind wir dann auf der Großen Mauer angekommen (nächstes Mal nehmen
wir vielleicht lieber die Seilbahn nach oben).
Viele viele Stufen |
Eine kleine Verschnaufpause schadet nie |
Und es war einfach nur toll! Schon fast ein bisschen
unwirklich! Im Sonnenschein sind wir die Mauer entlang spaziert und haben unglaublich
viele Fotos gemacht.
Öfters sind wir auch von Chinesen fotografiert worden. Als
Europäer ist man in China manchmal echt eine Attraktion. Manchmal fragen sie
vorher, manchmal stellen sie sich aber auch unauffällig neben dich, um sich mit
dir abzulichten. Und manchmal knipsen sie auch einfach nur und grinsen danach.
Insgesamt ist die Chinesische Mauer ca. 6000 km lang, kaum
zu glauben. Da kann man eine ganze Weile laufen. Allerdings sind nicht alles
Teile restauriert und dann zwischendurch immer für Touris gesperrt.
Bier und Chips gab’s sogar auch :) Da mussten wir auf jeden
Fall eine kleine Entspannungspause einlegen.
Bierpause mit Mira und Urs |
Runter ging’s dann mit einer Sommerrodelbahn. Für mich war
es das Erste Mal und bestimmt nicht das Letzte. Hat echt viel Spaß gemacht und
Treppen sind wir ja schon genug gelaufen :)
Rodelspaaaaß |
Stunden später bin dann auch ich angekommen ;) |
Der Rückweg nach Peking war leider nicht weniger kompliziert
wie der Hinweg. Wir sind zwar extra früh los (Hatten in einem Restaurant noch
chinesische Teigtaschen, Dumplings, bestellt, die wir dann eingepackt haben) um
diesmal den direkten Bus zurück nach Peking zu erwischen, aber wir haben ihn
wieder nicht finden können. Ein Chinese hat uns dann den Berg runtergeschickt
und meinte, dass wir eine Weile laufen müssten. Irgendwann waren wir dann so
lange abwärts gelaufen, dass wir wussten, dass es zuweit war, aber wir keine Zeit
und Lust mehr hatten, um wieder zurück zu laufen :P Ein anderer Chinese meinte
dann, dass es nur 1km bis zu einer Bushaltestelle zu laufen wäre, hat aber
irgendwie gar nicht gestimmt. Manchmal hat man auch das Gefühl, dass einem die
Leute in irgendeine Richtung schicken, auch wenn sie den Weg gar nicht wirklich
kennen. Hauptsache sie können dir „weiterhelfen“.
Nach einem längeren Fußmarsch konnten wir dann einen Minivan
ranwinken, der uns dann zu einer Bushaltestelle gefahren hat.
Im Minivan |
Die ersten
Dumplings wurden dann auf der Fahrt verspeist.
Diesmal hatten wir im Bus leider
nicht so viel Glück und mussten die meiste Zeit stehen.
Abends wollten wir dann noch Pekingente essen gehen, wenn
wir schon mal da sind. Da ein weiterer Versuch in dem renommierten Pekingentenrestaurant
von gestern einen Tisch zu bekommen nicht besonders vielversprechend war,
wollten wir zu einem Restaurant gehen, das Urs von einem chinesischen Kumpel
empfohlen bekommen hatte. Und Mira und Urs wollten heute auch dort essen gehen.
Vielleicht trifft man sich ja dort.
Leider hatten wir nur die richtige U-Bahn-Haltestelle und
den Restaurantnamen. Wir haben uns dann eine halbe Stunde lang durchgefragt
(irgendwann wussten wir auch wie man den Restaurantnamen korrekt ausspricht :))
und sind kreuz und quer gelaufen. Aber wir haben das Restaurant gefunden und
tatsächlich Mira und Urs dort angetroffen!
Leider gab es nur die empfohlene Pekingente nicht. Urs rief
dann seinen Kumpel an und reichte das Telefon der Kellnerin. Uns versteht ja
immer keiner und das ist hier der ultimative Trick! Wir haben dann
herausgefunden, dass es auch von diesem Restaurant noch ein zweites gibt, das
nicht weit von hier entfernt ist und wo es die tolle Pekingente gibt. Also
nichts wie hin. Zu viert sind wir dann losgezogen und sogar ein kleines Stück
von einer der Kellnerinnen begleitet worden. Leider hat die dann in die falsche
Richtung der Straße gezeigt und wir sind wieder rumgeirrt. Urs hat dann zum
Schluss wieder seinen Kumpel angerufen, das Handy einem Chinesen in die Hand
gedrückt und der hat uns dann bis vor die Tür des Restaurants gebracht.
Und dann gab’s tatsächlich Pekingente. Und Urs wusste auch
schon wie man das isst, sehr praktisch! Man bekommt nämlich viele hauchdünne
Pfannkuchen, in die man ein paar wenige Stücke Ente, Bratensoße, Marmelade,
Lauchzwiebeln oder was man gern hat rollt.
Nach jedem Pfannkuchen musste dann erstmal ein Reiswein
gelüpft werden, wir hatten nämlich eine ganze Flasche bestellt.
Das Essen war
wirklich super, bis auf den Gruselteller, den wir noch bekommen hatten. Ich hab
ihn mir nur von der Ferne angeschaut und war schon stolz auf mich, dass mir der
Appetit nicht vergangen ist :) Auf diesem Teller war dann der Entenkopf
inklusive Gehirn, die Leber sowie die Entenfüße eingelegt in Meerrettichsoße.
Das sind die Entenfüße |
Gegen Ende war unser Tisch komplett voll mit vielen kleinen
Schälchen und leckeren Sachen (besonders die angebratenen Aubergine!) und wir
hatten einen super Abend mit viel Reiswein.
Überhaupt war es für mich der bisher schönste Tag der Reise,
ich kann Peking gut leiden :)
Siba
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen