Mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking
mit anschließender Backpacking-Tour durch Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos
und Myanmar.
Am frühen morgen des 1. Oktober 2013 ging es los. Wir sind
um 3 Uhr morgens aufgestanden und wurden von Sibas Mama und Stefan, dem Freund
ihrer Schwester, zum Flughafen in Stuttgart gebracht.
Wir haben uns am
Wochenende davor zur Feier der Reise beide noch einen Schnupfen geholt, was uns
bei unserem Flug über Kopenhagen nach Moskau natürlich zum Verhängnis wurde :)
Die Landungen waren nur so mittelmäßig angenehm und ich hab jetzt am Abend
immer noch fiesen Druck auf den Ohren
Beim Anflug auf Moskau tauchte Regenwetter die Umgebung in
fades Grau und ich musste grinsend feststellen, dass Moskau auf den ersten
Blick dadurch noch ein bisschen mehr dem Klischee entsprach, das ich so in
Filmen gesehen hatte. Grau, etwas rostig, viel Stahl und Beton, ein paar hohe
schwarz rauchende Schlote, alte ausgemusterte Flugzeuge und riesige etwas
herunter gekommene Wohnhochhäuser in der Entfernung die schwer an Plattenbauten
erinnern. Nicht zu vergessen die Birkenwälder. Wird das echt so sein?
Am Flughafen zuerst Bekanntschaft mit jeder Menge Schildern
mit kyrillischen Schriftzeichen. Ich hatte zwar mal einen Russischkurs an der
Uni, aber das hier wird sicher eine Herausforderung. Nachdem eine mollige
blonde Grenzbeamtin unser Visum mit einem eingefrorenen Gesichtsausdruck
genauestens inspiziert hatte, durften wir eintreten.
Juhu wir sind in Russland !!!
Zuerst mal Geld besorgen, allerdings hatten wir etwas
Probleme rauszufinden ob das leuchtende Ding mit dem Bildschirm vor uns auch
wirklich ein Geldautomat war, immerhin gabs viele Tasten mit komischen Zeichen…
…es war keiner.
Für die Fahrt in die Stadt haben wir uns für den Bus und die
Metro entschieden. Es war saukalt und wir haben viele Zwiebelschichten anziehen
müssen.
Der erste Busfahrer rettete uns nach einem „Два, Речно́й вокза́л“ (das heißt etwa soviel wie „zwei Leute zu
der U-Bahn Station wo wir weiterfahren wollten“, dachte ich) gerade noch davor
in die falsche Richtung einzusteigen.
Auf der Fahrt im letztlich richtigen Bus haben wir viel von
den Vorstädten gesehn und auch das war nicht wirklich hübsch. Ganz viel ist
geprägt von diesen mehr oder weniger hässlichen großen Wohnblocks, wies sie
z.B. auch in Marseille gibt, nur hier eben grau und nass statt hellgrau und
sandig. Manche sind recht neu und hässlich, manche schon lange hässlich und der
Putz fällt bereits ab. Die Straßen hatten auch immer wieder Löcher und das eine
oder andere Auto hinterließ kräftige Ölspuren. Einmal ein alter Wartburg,
einmal „Müllers“ ausrangierter Blumen-LKW. Allerdings gibt es auch ganz viele
neue Autos und unglaublich viele Autohäuser am Straßenrand, von Porsche bis
Ssang Yong.
Angekommen an der Metro waren wir dem Ziel schon recht nah.
Die Metro ist angeblich die schnellste der Welt (mit 40 km/h im Schnitt
inklusive Stopps). Vom Fahrgefühl her könnte das schon sein... Einen
Vorgeschmack auf die schönen Moskauer Metrostationen haben wir auch schon
gehabt. Viele sind mit viel Marmor, Stuck und aufwendigen Metallleuchtern
ausgestattet. Manche sind fast alte Paläste. Und dann im Kontrast oft wieder
ein Treppenbereich der eher an eine heruntergekommene Bahnhofsunterführung
erinnert mit Kassenhäuschen die schon in der Sowjetzeit nicht gut ausgesehn
haben können.
An der Zielstation angekommen hat uns kräftiger Regen
eingeholt und wir sind in ein von Chinesen organisiertes Subwayrestaurant
geflüchtet. Chinesen die nur russisch können…
Viel gestikulieren und 10 Euro später (das Ding hätte am
Anfang eigentlich nur 3,50 kosten dürfen aber ich muss wohl irgendwelche Extras
falsch gezeigt haben) saßen wir vor kaum genießbaren Sandwiches mit
ungetostetem Käse und gummiartigen Pilzen.
Die Stimmung wurde aber aufgehellt als wir vor der Tür einen
Russen nach dem Weg gefragt haben („Öhm….Pokrovka Street?“ *hundeblick*) und
der mit vollem Einsatz alles an Sprachkenntnissen und Mobilfunktechnik
aufgeboten hat um uns zu helfen. Sogar seine eben angezündete Zigarette hat er
weggeworfen um sich uns voll widmen zu können.
Am Ende haben wir unser Hostel in einem vergammelten
Hinterhof neben einer Feuerwache gefunden. Das ‚Eco-Hostel’ mit sieben
verschiedenen Mülleimern, Hausschuhgebot und ökologischem WiFi-Passwort
(„zerowaste“). Aber schön sauber ist es und gemütlich.
Morgen werden wir Moskau unsicher machen :)
P.S.: Hier gibt’s Bier aus 3 Liter Plastikflaschen:
Arne
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