Früh aufgestanden für unsere nächste Mission:
Ein Visum für Myanmar.
Auf dem Weg zur Botschaft sind wir noch bei der Post
vorbeigeschneit um Briefmarken zu holen. Die ist in Bangkok sehr modern und
scheint auch gut zu funktionieren. Wir sind auch gleich noch ein paar Minuten
geblieben um den kühlen Warteraum zu genießen, bevor es wieder in die heißen
Straßen zurück ging.
Die Hauptpost |
Stromleitung auf Thai |
An der Botschaft angelangt (10 Minuten nach Öffnung) stand
eine riesige Schlange am Visumschalter. Mit etwas Teamwork (ich Formulare besorgen
und ausfüllen, Sib anstellen) haben wirs aber gut hingekriegt. Kurz bevor wir
dran kamen hatten wir alles organisiert.
Aus der Botschaft draußen hatten wir Zeit bis Nachmittag des
nächsten Tages, bis es fertig ist.
Wir wollten unbedingt noch einen Floatingmarket sehen (das
ist ein Markt bei dem Lebensmittel von kleinen Holzbooten aus verkauft werden).
Auf dem Weg zu einem Reisebüro (wir wollten da eigentlich gar nicht hin, aber
es lag in der Nähe unseres Hostels und damit wurde unsere Fahrt von ihnen
gesponsert) kamen wir auf die Idee über Nacht nach Amphawa zu fahren. Da sollte
es einen Floatingmarket am nächsten morgen geben. In unserem Reiseführer wurde
eine Zugfahrt dorthin empfohlen und dort zu übernachten.
Im Reisebüro griffen wir noch ein paar zusätzliche Infos ab
und beschlossen dann unser Hostel eine Nacht zu canceln um nach Amphawa zu
fahren.
Ein paar Stunden später standen wir auch schon am
West-Bahnhof (das ist eigentlich nur ein einziges Gleis mit ein paar Ständen
drumrum).
Wir lösten ein Ticket und der Zug fuhr erstaunlicherweise auf die Sekunde ab. Die thailändische Bahn ist zwar nicht gerade modern aber sie funktioniert ziemlich gut.
Der Ticketschalter |
Wir lösten ein Ticket und der Zug fuhr erstaunlicherweise auf die Sekunde ab. Die thailändische Bahn ist zwar nicht gerade modern aber sie funktioniert ziemlich gut.
Unsere Fahrt ging zuerst durch die Vororte von Bangkok.
Teilweise fährt der Zug fast direkt durch die Gärten der Leute und es war
unglaublich zusehen wie die Menschen hier leben. Es wird im Wassergraben neben
der Bahn mit einer Schnur geangelt, Kinder winken und lachen aus dem Fenster,
jemand hängt Wäsche an eine Leine, die in Schlangenlinien über ein rostiges
Wellblechdach über der Hintertür gespannt ist.
Zwischendurch sieht man immer die Bahnbeamten mit ihren
Fähnchen (es gibt welche an jedem noch so kleinen Bahnhof, an jedem
Bahnübergang und sogar an Weichen, fast alles wird manuell bedient).
Die meisten haben Uniformen an, die so aussehen als währen sie mindestens General. Ich hab gelesen das wäre auch so eine kleine Schwäche der Thais :)
Die meisten haben Uniformen an, die so aussehen als währen sie mindestens General. Ich hab gelesen das wäre auch so eine kleine Schwäche der Thais :)
Raus aus der Stadt führt die Strecke durch ein großes
Sumpfgebiet und der Zug rattert und schaukelt oft hin und her (die Schiene ist nicht so richtig
gerade). Einige Leute wohnen hier direkt an der Bahn. Manche haben Stelzen
unter ihren Häusern anderen läuft gelegentlich das Wasser rein.
Schon während der gesamten Fahrt hatte man das Gefühl, dass
die Bahnstrecke nicht von Grünzeug freigeschnitten wird, sondern dass der Zug
das durch seine Fahrten erledigt. Sträucher ziehen nur Millimeter an der
Scheibe vorbei und ab und zu knallt ein Bananenbaumblatt durch das offene
Fenster.
Unsere Zwischenstation war Mae Klong.
In dem Ort wechselten wir auf eine Fähre über den Mae Klong (ein großes Boot, das neben Leuten auch unglaublich viele Rollerfahrer mitnimmt).
Hier hab ich auch meinen ersten Motorroller mit Seitenwagen gesehen, der mir in verschiedensten Variationen noch öfter begegnen wird (mit Geländer, crosstauglich gefedert, hoch beladen, mit Dach, umgebaut als fahrender Essensstand…).
Man beachte die große Tafel hinten rechts: Hier werden die Abfahrtszeiten noch fein säuberlich einzeln mit Kreide drauf geschrieben. |
In dem Ort wechselten wir auf eine Fähre über den Mae Klong (ein großes Boot, das neben Leuten auch unglaublich viele Rollerfahrer mitnimmt).
Hier hab ich auch meinen ersten Motorroller mit Seitenwagen gesehen, der mir in verschiedensten Variationen noch öfter begegnen wird (mit Geländer, crosstauglich gefedert, hoch beladen, mit Dach, umgebaut als fahrender Essensstand…).
Hier mussten wir an einem verschlafenen Bahnhof auf den nächsten Zug lange Warten und
gönnten uns ein Eis :)
Straßenhunde gibt es überall, hier dösen sie mittags auf der Straße in der Sonne |
Unser kleiner Bahnhof für die Weiterfahrt |
Auch Bilder vom König gibt es überall |
EIS :) |
Als der endlich fuhr hatte man das Gefühl in einer Straßenbahn
zu sitzen. Nicht nur weil er unendlich langsam war sondern auch weil man noch
mehr als mit dem vorigen den Leute geradezu durch Wohnzimmer fuhr. Einige
Häuser berührten fast den Zug und viele Leute nutzen das Bahngleis als Zufahrt
für ihren selbstgebastelten Carport.
Nach einer langen Fahrt entlang des Golfs von Thailand (der war allerdings nicht zu sehen, man fuhr meistens durch sumpfige Wälder) erreichten wir Samut Sakhon.
Samut Sakhon ist auch berühmt für seinen Markt. Dieser Markt funktioniert ähnlich: Der Markt findet den Tag über auf Bahnschiene statt. Wenn der Zug kommt räumen die Leute erst Minuten davor ihre Waren von der Schiene und klappen ihre Sonnendächer ein. Dann fährt der Zug durch.
Haltestelle mitten im Nirgendwo (also wirklich mitten im Wald) |
Die Kleine vorne rechts hat immer Versteckspiele mit mir gemacht :) |
Nach einer langen Fahrt entlang des Golfs von Thailand (der war allerdings nicht zu sehen, man fuhr meistens durch sumpfige Wälder) erreichten wir Samut Sakhon.
Die mehrstündige Fahrt (Zug/Fähre/Zug) hatte uns bis hierher
sensationelle 57 Cent gekostet.
Samut Sakhon ist auch berühmt für seinen Markt. Dieser Markt funktioniert ähnlich: Der Markt findet den Tag über auf Bahnschiene statt. Wenn der Zug kommt räumen die Leute erst Minuten davor ihre Waren von der Schiene und klappen ihre Sonnendächer ein. Dann fährt der Zug durch.
Hier der Markt an der Schiene (wegen Dunkelheit schlecht erkennbar, einfach mal googln) |
Ein Tuk-Tuk später waren wir in Amphawa. Wir fanden mithilfe
eines netten grün gekleideten Herrn auch bald eine nette Unterkunft. Sein
eigentlicher Job war „FyFy“-Touren „for 5 kilo“ zu verkaufen. In der Umgebung
gibt es (wohl meistens zur Regenzeit) viele Glühwürmchen die man vom Boot aus
sehen kann. Sein Boot sollte 500 Baht kosten um Fireflys zu sehn (wie er auf
die Kilo gekommen ist hab ich nicht kapiert aber viele haben komischerweise
kilo für hundert verwendet).
Ein Straßenfood mit megascharfem Hackfleisch später gingen
wir früh schlafen. Der Floatingmarket sollte immerhin früh beginnen und wir
wollten ausgeschlafen sein.
Arne
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