07.10.2013
Nachtrag:
Unser Tag in Novosibirsk war doch noch nicht ganz so vorbei
wie wir uns das gedacht hatten
Am Bahnhof angekommen abends um 22 Uhr (immer noch der
07.10.2013), kämpften wir uns nach einigen unleserlichen Anzeigetafeln doch
noch zu unserem Gleis durch.
Der Bahnhof von Nowosibirsk |
Eingangshalle mit schwer entzifferbaren Gleisanzeigetafeln |
Auch unsere Schaffnerin ließ uns passieren,
nachdem sie 3x ihre Kollegin vom Nachbarwagen mit ihrem Stock gehauen hatte,
sie solle ihr doch mit ihrer Taschenlampe auf unsere Pässe leuchten während
diese dies ganz im Gespräch vertieft immer wieder vergaß.
Angekommen in unserem 2. Klasse Abteil (wuhuu!) waren wir
erstmal enttäuscht. Es war ziemlich dunkel und eng, der Tisch war kleiner und
wir hatten schon einen Russen Ende 40 als Mitfahrer der nach Rauch roch…hm.
2. Klasse, diesmal mit Abteilen... |
...aber irgendwie enger als die 3. Klasse... |
...und niedriger. |
Unser Mitfahrer |
Nachdem alles verstaut war und wir schlafen gehen wollten
begann er sein Essen auszupacken.
Es wurde Salami geschnitten und Speck in kleine Würfelchen
zerhackt. Schon fast eingeschlafen bot er uns was davon an. Sehr nett aber wir
waren ja eigentlich schon fast am Schlafen. Er ließ aber nicht locker.
„Dawai, dawai! Prosto
poprobuyte!“ (Los los, nur probieren!)
Also gut, ein Haps probiert…salzig.
Dann muß man aber zu fettem salzigen Speck was trinken. Ein
Wodka!
Na gut, also ein Wodka (…ein doppelter).
So jetzt aber noch die Salami.
Na gut also auch noch Salami.
Das war ja jetzt wieder salzig und fett, also nochmal ein
Wodka!
Also gut, noch mal Wodka, aber nur den…
Am Ende war seine kleine Halbliter-Plastikwasserflasche fast
leer und unser Magen schön warm.
08.10.2013
Wir sind um 12 mittags aufgewacht, schön lange geschlafen.
Erstmal Frühstück/Mittagessen.
Jamjam: Käse, Salami und Oliven |
Unser Russe tat es uns gleich. Nach ein paar Minuten war
auch die Wodkaplastikflasche wieder da.
Na gut einen noch, die Flasche ist ja dann leer.
...die leere Plastikflasche. |
Er wühlte noch ein bisschen in seiner Tasche und ließ mich
dann die Schrift von einer anderen randvollen weißen 1L-Plastikflasche lesen :
„Kefir“.
War aber natürlich kein Kefir drin...
Also doch noch was da.
„Dawai, dawai!“
.
.
.
(Es ist auch noch zu erwähnen, dass er seine beiden
Schnapsgläser uns gegeben hat und aus Mangel an Ersatz für sich immer großzügig
in seinen Bierhumpen eingeschenkt hat.)
Nach einem Mittagsschlaf und fleißig von der Sib geknackten
Sonnenblumenkernen, als Wartebeschäftigung,…
Sib und die Knabbereien |
Russische Brückenbaukunst |
Unser Zug |
…war dann Abendessen.
Da hat unser Russe dann noch einen Kumpel aus dem
Nachbarwagon mitgebracht.
Nach einer Weile haben dann beide versucht unseren
Reiseführer zu lesen, was aufgrund von Dunkelheit, Unkenntnis der Schrift,
leichtem Rausch und einsetzender Altersweitsichtigkeit irgendwie nicht so recht
klappen wollte.
Immerhin erfuhren wir, dass unser Russe Matrose bei der
russischen Ostseeflotte war (er hat uns auch stolz sein Ankertatoo gezeigt),
und dass sein Kumpel mit Siba mehr Mitleid hatte als er, was aber nur begrenzt
half.
Irgendwann gegen 23 Uhr zerstörte die Schaffnerin dann wegen
Lärmbelästigung unsere Abteilparty und der Kumpel musste gehen.
Nach einer Weile haben es dann auch wir ins Bett geschafft.
Arne
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