Morgens angekommen in der Hauptstadt der Mongolei
verabschiedeten wir uns noch von unseren Zugbekanntschaften und wurden dann
gleich von unserer Hostelmama mit einem „Siba & Arne“-Schild abgeholt. Ich
hab in ihrem Jeep auf dem Weg durch die Stadt das erste Mal in einem
Rechtslenker auf dem Beifahrersitz gesessen, das ist mal schräg :)
(Hier wie auch schon in Irkutsk sind etwa 50% der Autos
Rechtslenker. Ich hab noch nicht rausgefunden, warum das so ist. Im
Straßenverkehr sieht das ziemlich lustig aus und man weiß beim Autowechsel nie
wo man einsteigen muss.)
Angekommen am Hostel hatte die Straße auf den ersten Blick
eher was von einem Slum, aber die Lage direkt beim Kloster ist super.
Unser Hostel...das mit den Ziegeln |
Die
Heizung und das Warmwasser in unserem Zimmer ist alles ein bisschen provisorisch,
aber funktioniert gut.
Unser Zimmer |
Die Leitungen aus Plastik liegen ganz offen und die
halbe Dusche ist mit Klebefolie abgedichtet. Außerdem gibt es ein Heizbild :)
Das ist eine Rollbild aus Plastik, das man an die Wand hängt
und das komplett von Heizdrähten durchzogen ist. Wenn man es einsteckt
funktionieren die Drähte wie eine große Heckscheibenheizung im Auto und das
Bild wird ganz warm.
Heizbild |
Nach einem kurzen Ausschlafen sind wir in die Stadt
losgezogen. Ganz schön beeindruckend, es gibt kleine Parks mit chinesisch
anmutenden Brückchen und Torbögen, große gläserne Hochhäuser, ein prunkvolles
Parlamentsgebäude, das wie ein Palast aussieht und die Menschen sehen im
Gegensatz zu Russland jetzt richtig asiatisch aus.
Das Parlament |
Süchbaatar ist der mogolische Revolutionsheld |
Die Nationalbibliothek |
Man hat uns vor den vielen
Taschendieben gewarnt, aber bisher waren alle ganz freundlich und es gab keine
Zwischenfälle. Die Leute können meistens auch besser Englisch als das in
Russland der Fall war, wobei aber immer noch (traurigerweise?) gilt: Je reicher
jemand aussieht desto besser kann er es.
Wir haben uns auf die Suche nach Tourenanbietern gemacht für
eine Fahrt in die Umgebung, waren aber nur wenig erfolgreich.
Zebrastreifen funktionieren hier im Gegensatz zu Russland fast garnicht...Fußgängerampeln eigentlich auch nicht |
Ein Straßenkehrer mit Staubschutzmaske |
Wenn es taut steht öfter mal alles unter Wasser |
So wohnen die meisten, die kein Häuschen haben |
Siba beim Pfütze umgehen :) |
Wie in vielen anderen Ländern: Die Wohlhabenderen wohnen hinter Stacheldraht |
Ein kleiner Park |
Hier stehen auch Freiluft-Fitnessgeräte :) |
Dafür haben wir
tolle Souvenirs gefunden (Ich habe einen mongolischen Würfel erstanden – es ist
ein Fußgelenkknochen von einem Schaf).
Das ist ein Souvenirladen |
Mittags sind wir mongolisch essen gegangen in einem
Hot-Pot-Restaurant. Wir waren etwas unbeholfen, aber am Ende klappte es ganz
gut.
In dem recht schicken Restaurant bestellt man eine
„Basissuppe“ auf einem kleinen Kocher. Dann kann man dazu allerlei kleine (rohe
und nicht rohe) Sachen bestellen, die man während des Köchelns selbst in die
Suppe werfen und nach einer Zeit wieder raus fischen kann. Das kann
verschiedenes Fleisch oder Gemüse sein, Gewürze, Peperoni, Kartoffeln, usw.
Manches war ziemlich scharf (Ingwer in roter Soße…) oder hat
irgendwie komisch geschmeckt (so grüne Meeresalgen), anderes war richtig
lecker. Es war auch so löchriger Tofu dabei, der schmeckte aber vor und nach der
Suppe irgendwie wie ein Duschschwamm. Auf kleinen Tellerchen und in winzigen
Schüsseln kann man das Gefischte dann mit Erdnuss- oder sojaähnlicher Soße
vermischen und mit Stäbchen essen.
Nach einer kleinen Souvenirschau im Hostel haben wir uns
erst abends wieder rausgetraut um eine Riesenpizza zu verspeisen.
"Der kleine Arne und die große Pizza" |
Auf dem Rückweg sind wir fast eingefroren, dabei wird’s hier
im Winter noch viel kälter (-25 °C). Im Schnitt ist Ulaan Baatar deshalb die
kälteste Hauptstadt der Welt, obwohl es im Sommer bis zu +30°C heiß werden
kann. Viele von den Nomaden bleiben deshalb im Winter in der Stadt und
verlassen sie erst im Sommer wieder. In der Mongolei (die ist über viermal so
groß wie Deutschland) wohnen nur 3 Millionen Menschen, davon 1 Million in der
Hauptstadt.
Arne
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