Freitag, 6. Dezember 2013

06.12.2013 - Das Palastschiff und die Shwedagonpagode



Nach langem Ausschlafen und Frühstück im Bett (Kuchen à la Siba) machten wir uns am späten Vormittag erstmal auf zum Flohmarkt zwei Straßen nördlich um noch eine Tischuhr zu erhandeln.

Ein Taxi brachte uns dann zunächst zum Mittagessen ins Coffee Circles. 
Da sollte es schnelles Netz geben, das Essen war lecker und ein guter Ausgangspunkt für unsere Wanderung durch die Nordstadt von Yangon. Wir liefen an Parks entlang...


...vorbei an „Happy World“, das war so eine Art verkappter Vergnügungspark mit viel grün und mehr oder weniger schlecht kopierten Disneyfiguren,...

Happyworlds See mit Tretbooten
Mittelmäßige Kopie von Betty Boob
Zebrastreifen in Yangon - Wer findet den Fehler?

...bis zu den großen Seen nördlich des Zentrums.
 
Als wir zum See wollten wunderten wir uns warum die Kartenverkäufer ein großes Boot auf ihrem T-Shirt hatten. Ich erinnerte mich daran, dass es wohl so ein altes Palastschiff in Yangon geben sollte, aber im Reiseführer stand nichts. Jetzt hatten wir es zufällig gefunden :)

Über einen langen Steg läuft man immer in Ufernähe über das Wasser bis zur gegenüberliegenden Seite und schon auf halbem Weg kann man es sehen.

Der Steg ist schon ziemlich mitgenommen und man stolpert öfters weil Planken herausstehen oder gebrochen sind. Xe und Os markieren auf ganzer Länge den Renovierungsbedarf.


Es ist wirklich beeindruckend.
Ein großes Schiff etwa so groß wie ein Fußballfeld mit hohen Aufbauten, die an ein vielstöckiges asiatisches Haus erinnern. Der Bug ist zweigeteilt und wird durch zwei riesige goldene Schwäne verkörpert. Am Heck zeigt es steil nach oben wie die Schwanzfedern eines Schwans.
Obwohl es so aussieht ist es eigentlich gar nicht alt, es wurde 1974 gebaut und basiert auf den alten Plänen eines ehemaligen Palastschiffes, das heute nicht mehr existiert.

Weil es erst abends öffnete (drauf ist ein Restaurant) konnten wir es aber nicht betreten. Stattdessen stürzten wir uns auf das aufgesparte Highlight von Yangon: Die Shwedagonpagode.

Die Shwedagonpagode ist die wahrscheinlich wichtigste Pagode in Myanmar. Sie steht auf einem Hügel, der mit Treppen aus vier Himmelsrichtungen zu erreichen ist. Sie ist sehr groß und vollkommen golden. Außen herum stehen noch viele weitere Häuschen mit Altären sowie kleinere goldene Pagoden, die neben der großen aber kaum auffallen. Angeblich ist die Pagode durch das wieder und wieder überkleben mit Blattgold von vielen Tonnen Gold bedeckt und an ihrer Spitze sollen tausende echte Diamanten verarbeitet sein (…ob die noch da sind?).

Einer der Eingänge zur Pagode
Gemischtwarenladen mit Gläubigenbedarf - Alles ist vorzugsweise aus dünnem Plastik, golden und kann irgendwie blinken
Der spitze hohe Turm ist die Hauptpagode

Die Tore werden von großen Statuen bewacht...


...und auf einer Seite gibt es sogar eine Rolltreppe. Da man im gesamten Bereich barfuß laufen muss war das meine erste Barfußrolltreppe :) Ein komisches Gefühl.


Die Pagode enthält laut Beschreibung 8 Haare Buddhas, die die Söhne eines Kaufmanns bei einer wohltätigen Überfahrt nach Indien überreicht bekommen haben sollen. Auf dem Rückweg gingen wohl 4 der 8 Haare verloren. Als sie die restlichen jedoch dem König darbieten wollten, waren auf wundersame Weise alle wieder da.

Seit dem haben Könige von Burma die Pagode immer wieder verschönert und vergrößert bis sie ihre heutige Gestalt mit den vielen Nebengebäuden bekam.

Es gibt sogar einen Aufzug auf den Hügel (in dem Turm mit der Brücke), da man sonst lange Treppen laufen muss

Man sieht auch viele Mönche und Nonnen (auch mit kahlem Kopf, aber mit rosanen Gewändern) rund um die Pagode und immer wieder Anzeigen mit bunten LEDs, die irgendwie fehl am Platz wirken. Wo es aber ständig bunte Plastikblumen und plastik goldglitzernde Minialtäre mit Farbwechselbeleuchtung gibt, wundert einen kaum noch was. Der Höhepunkt war der LED-Heiligenschein hinter den Köpfen der Buddhastatuen an der Pagode, der wild blinkt und lustige Lichtmuster produziert.
Oben haben wir dann auch Carina wieder getroffen. Sie hatte Gerd aufgegabelt, der auch mit ihr im Hostel wohnt. Mit ihnen haben wir dann bis zum Sonnenuntergang gewartet.

Auf der schwarzen Fläche hinter dem Kopf des Buddhas in dem Schrein rechts befindet z.B. so ein LED-Heiligenschein

Im letzten Abendlicht wenn die Pagode schon von allen Seiten angestrahlt wird sieht sie schon fast gespenstisch schön aus. Der Mond und ein einzelner heller Stern auf dem nachtblauen Himmel haben dann das Sahnehäubchen gebildet :)


Auf dem Weg zurück mit den beiden sind wir noch in einem Restaurant eingekehrt (356) und haben die einzige Skybar von Yangon ausprobiert (ist ja schon fast Tradition).


Von dort hatte man einen tollen Blick über die Stadt und konnte auch die angestrahlte Pagode toll sehen.
Zum Vergrößern aufs Bild klicken
Dazu gab es Bier, harten Käsekuchen und Klaviermusik.
Arne

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