Donnerstag, 5. Dezember 2013

05.12.2013 - Yangon - Die Sule Pagode


Ich hab wahrscheinlich noch nie so viel Koriander gerochen wie in diesem Hostel. Liegt vielleicht auch daran, dass unser Besenkämmerchen im Dachboden direkt über der offenen Küche lag, in der früh morgens schon wild gekocht wurde. Nach einem japanischen Frühstück packten wir erstmal unsere sieben Sachen zusammen und zogen in ein anderes Hostel mit einem eigenen Zimmer für uns mit richtigen Betten :)

Auf den Straßen Yangons ging es schon chaotisch zu und man merkt sofort, dass man in einem anderen Land ist.
Auf der Straße kann man telefonieren :)
Für mich hat Yangon  etwas von Indien. Da war ich zwar noch nicht, aber ich glaub hier wird es schon etwas ähnlicher. Die Straßen sind super dreckig und die Bürgersteige teilweise in ziemlich schlechten Zustand (man muss aufpassen, dass man manchmal nicht in ein großes Loch im Boden fällt). Überall riecht es nach Gewürzen und Essen, da auf den Straßen gekocht wird. Auch die Menschen sehen anders aus. Viele (Männer wie Frauen) bemalen sich mit gelb/brauner Farbe im Gesicht. Manchmal sind es Muster, manchmal der ganze Kopf. Sieht aus wie eine Schlammpackung.
Die Farbe soll gegen die Sonne schützen, gut für die Haut sein und wird auch als eine Art Schminke verwendet.
Mindestens die Hälfte der Männer trägt auch Longyi, also so ein Wickeltuch statt Hosen.

Aber es gibt auch neue Straßen und schön bepflanzte Kreisverkehre (ob die was mit den Südostasienspielen zu tun haben, die bald hier stattfinden?) und natürlich die super schönen goldenen Pagoden. Roller fahren hier (fast) gar keine mehr. Eigentlich nur uralte Fahrräder oder eben Autos. Die Gegensätze zwischen hübsch und total heruntergekommen sind immer krass.

Unser erstes Ziel war der Bogyoke-Aung-San-Markt.
Das Marktgebäude
Der war leider nicht so toll, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. War auch kein richtiger Markt, sondern ein Gebäude mit einzelnen Geschäften. Souvenirs gab es leider keine. Aber wir fanden ein nettes Café mit leckerem Eistee und auf dem Weg dorthin gab es eine Art Flohmarkt mit alten Uhren und Münzen. Das richtige für den Arne!
Anschließend besuchten wir die Sule Pagode, die in der Mitte von einem Kreisverkehr steht. Ob das die Toplage für eine Pagode ist?
Ohne Schuhe, dafür aber mit einem Tuch zur Schulterbedeckung ausgestattet machten wir uns ans Fotografieren.
Schon nach wenigen Minuten hatten wir einen Begleiter, der uns einiges über den Buddhismus und die birmanische Kultur erklärte.
Abhängig vom Wochentag, an dem man geboren wurde, gibt es eine Art Altar mit dem entsprechenden Tier davor. Dienstag (Arnes Tag) hat einen Löwen, der Sonntag (Sibs Tag) hat einen Garuda, der ist halb Mensch halb Adler. Vor dem jeweiligen Altar muss man dann die Buddha-Statue begießen (entweder nach Alter oder 5x für die wichtigsten Elemente des Buddhismus) und die Glöckchen läuten. Und das alles in einer bestimmten Anzahl. Wenn es einem danach besser geht, kann man dann sein Glück mit anderen Menschen teilen, indem man den Gong dreimal läutet (aber schön laut!).
Die Tiere für den entsprechenden Wochentag, an dem man geboren ist
Weiter oben an der Pagode, war der Future-Buddha dargestellt. Man kann Blumen in ein kleines Metallschiff in Form eines Schwans laden und dann zu ihm hin schicken.
Hier hoch wird das Schiff dann geschickt...zur Abbildung des Future-Buddhas
War echt interessant so viel über den Buddhismus zu erfahren. Allerdings begann unser Begleiter gegen Ende unserer „Führung“ mit einer mitleiderregenden Geschichte und wollte eine Spende (leider wie erwartet). Ob seine Geschichte stimmt oder er den ganzen Tag hier Touris abfängt, weiß ich nicht.

Auch unsere Schuhe wollte man uns am Ausgang nicht mehr zurückgeben, wenn wir nicht spenden würden. Fand ich etwas frech.

Neben der Pagode war einer schöner Park mit einem Unabhängigkeitsdenkmal. Nachdem wir es uns für eine Weile auf der Wiese gemütlich gemacht hatten, mussten wir erstmal zum Sockenwechseln ins Hostel zurück. Der Arne hat es geschafft, die einzige Pfütze der Wiese zu finden :P
Das Unabhängigkeitsdenkmal
Ein längerer Spaziergang brachte uns dann zur Botataung Pagode.
Hier gibt's auch Rikschas
Die Botataung Pagode
Außergewöhnlich war, dass man die Pagode betreten konnte. Innendrin führen enge verschlungene Gänge mit goldenen Wänden (fast wie ein Labyrinth) einmal im Kreis durch die Pagode. Es gab auch viele Schaukästen mit Figürchen drin, die aber alle mit dicken Gittern abgesperrt waren.
Wieder draußen kamen wir auf einen großen Platz mit Sicht auf die riesige Pagode. Besonders bei Sonnenuntergang sehn die toll aus, wenn sie beleuchtet werden.
Nach einem kleinen Abstecher im Supermarkt (kein Nutella und keine Schoki für den Arne, dafür aber Trockenkuchen für die Sib :( ) waren wir auch schon mit Carina zum Abendessen verabredet. Diesmal haben wir es auch geschafft ausreichend Hunger für den geplanten Nachtisch übrig zu lassen! Das will mal was heißen! Und hier gab es erstaunlich schnelles Wifi. Hatte mich eigentlich schon auf 14 Blogs- Hochladen in Bangkok eingestellt. Aber bis jetzt konnten wir immer Internet (wenn auch sehr sehr langsames) finden. Hoffentlich ist das in ganz Myanmar so! :)
Gebetszeremonie im Freien
Sib  

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