Samstag, 7. Dezember 2013

07.12.2013 - Keine Zugtickets zum goldenen Felsen

Um 5.45 Uhr klingelte der Handywecker. Um an unser nächstes Reiseziel zu kommen, waren wir nämlich schon früh morgens mit Carina verabredet. Und das war Kyaiktiyo, der goldene Felsen, der zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten Myanmars gehören soll. Also nichts wie hin!
 
Eigentlich wollten wir ja den Zug ausprobieren..
..aber der Ticketkauf stellte sich als wesentlich schwieriger heraus als erwartet. Zuerst mussten wir uns an drei verschiedenen Schaltern anstellen, die uns immer zum nächsten verwiesen.
Die bessere Klasse war bereits ausgebucht, was für uns nicht das Problem gewesen wäre. Allerdings leider für die Ticketverkäufer. Sie sprachen sich nicht nur ab und ließen uns warten, sondern kamen immer mit anderen Ausreden. Die 10 Minuten, bis der Zug abfährt würden uns ja nicht reichen bis zum Gleis zu kommen….usw. Letztendlich gaben sie dann zu, dass an Ausländer keine Tickets ohne Sitzplatz verkauft werden (und evtl. auch keine in der Standardklasse). War irgendwie ein total doofes Gefühl rechtzeitig am Bahnhof zu sein, aber trotzdem kein Ticket verkauft zu bekommen. Wir haben zwar versucht die Ticketverkäufer zu überreden, blieben jedoch ohne Erfolg :( Warum soll ich nicht so Bahnfahren dürfen wie die Einheimischen? Leicht geknickt und auch etwas verärgert verließen wir dann den Bahnhof und nahmen ein Taxi zum Busbahnhof etwas außerhalb von Yangon. Darauf erstmal ein Frustbier für den Arne um 8 Uhr morgens :)
Hier ging es fast so zu wie am Busbahnhof im Senegal :) Ziemlich chaotisch! Aber auch wenn man nichts lesen kann und bei den vielen verschiedenen Busgesellschaften nicht durchblickt, wird man sehr schnell zum richtigen Schalter geleitet. Hilfsbereit ist wirklich jeder!
Unser Bus ging erst in zwei Stunden, so hatten wir noch  Zeit für einen süßen Milchtee.
Auf den hintersten Plätzen im Bus wurden wir dann 5 Sunden lang (für 100 km!) durchgeschüttelt.
Mittagspause
Besonders auffallend in Myanmar ist, dass fast alle Männer Betelnüsse kauen (in Blätter der Betelpalme gewickelt). Der rote Saft wird dann immer schön auf die Straße gespuckt (weil er so bitter schmeckt und schlecht für den Magen ist), was überall rotbraune Flecken hinterlässt. Find ich persönlich megaeklig, vor allem weil es (im flüssigen Zustand) wie Blut aussieht. Dazu bekommt man davon rotbraun verfärbte Zähne, die echt gruselig aussehen. Der Grund für diesen Brauch ist die berauschende Wirkung der Betelnüsse, die Schmerzen betäubt und wach macht. Ist wahrscheinlich nicht ganz ungefährlich. Im Bus hat dann jeder eine Art Spucktüte vor sich hängen, die wie ein Beutel voller Blut aussieht. Daran muss ich mich wohl noch gewöhnen.
Der Spuckbeutel im Bus
So sieht dann der Boden überall aus :(
In Kinpun (von hier aus soll man eine gute Ausgangsposition für die Felserkundung haben) angekommen hatte Carina auch schon ein Hotel für uns vorreserviert. Das ist auf Grund des schlechten Internets, den falschen Emailadressen der Hotels und den Kommunikationsschwierigkeiten am Telefon super schwierig, aber in Myanmar nicht ganz unnötig. Hier gibt es nämlich nicht so viele Unterkünfte wie sonst in Südostasien. Auch die Ansprüche an ein nettes Zimmer muss man hier etwas runterschrauben. Die Zimmer sind meistens genau so groß wie das Bett, das darin steht, das Wasser ist kalt und mit der Sauberkeit haperts auch manchmal.
Das Zimmer ist genauso groß wie das Bett, in Myanmar nicht ganz unüblich
Nach einer kleinen Ausruhpause zogen wir noch mal zu dritt los, um das einzige Internet im Ort zu genießen. Das gab es in einem früher wahrscheinlich schickeren, jetzt eher heruntergekommenerem Hotel. Da aßen wir dann auch gleich zu Abend.

Sib  

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