Sonntag, 8. Dezember 2013

08.12.2013 - Der güldene Fels


Bei Sonnenaufgang waren wir startklar. Sogar das Frühstück vom Hostel klappte gut und so waren wir 20 nach 6 schon an unserer Mitfahrgelegenheit zum Gipfel des Berges, auf dem unser heiß ersehntes Ziel thront – Der goldene Fels „Kyaiktiyo“.
Durch wildes Getümmel auf dem Weg zu unserer Mitfahrgelegenheit zum Fels
Angeblich soll er aus einem Haar Buddhas entstanden sein, das ein Eremit im 11. Jahrhundert spendete. Laut einer Legende barg der König das Haar vom Grund eines Sees und brachte es mit einem Schiff an diese Stelle (mir ist noch nicht ganz klar wie das funktioniert haben soll, aber ich bin für Belehrungen dankbar). Dieses Haar wurde zu Stein und bildete so den heute sichtbaren goldenen Fels.

Der Fels ist etwa 2 Stockwerke hoch und balanciert auf einer Felskante auf dem gleichnamigen Berg. Das sieht wirklich ziemlich kippelig aus, aber er hat wohl schon mehrere Erdbeben dort überstanden.

Er ist eine wichtige Pilgerstätte und außer uns waren fast nur Einheimische bzw. Pilger da.

Unsere Mitfahrgelegenheit zum Fels sah ganz anders aus als wir uns das vorgestellt hatten. Ich dachte eigentlich das wäre so ein einzelner Pickup, der jede Stunde da hoch fährt, stattdessen gibt es eine Art großes Terminal an dem über Metalleitern massenweise Leute auf die mit langen Bänken ausgestatteten Ladeflächen von LKWs verfrachtet werden. Diese LKWs fassen damit so etwa 50 Leute und davon fährt etwa jede Minute einer ab.

So sehen die LKW aus

Der "Busbahnhof"



Man beachte: Der Fahrpreis enthält eine Lebensversicherung
So oder so ähnlich soll er aussehen

Ein bisschen wie Achterbahn...auch die Strecke

Auf dem einstündigen Weg nach oben gibt es natürlich öfter mal Stau...
...und es wird auch mehrmals gehalten um in großen silbernen Schüsseln Spenden zu sammeln, die die Leute auch recht reichlich geben. Ich hab versucht rauszufinden wofür und es klang irgendwie so, dass damit die, zugegebenermaßen sehr in Anspruch genommene, Straße repariert werden soll. Sicher bin ich aber nicht.

Es geht steile Serpentinen nach oben durch eine schöne bewaldete Berglandschaft. Weiter oben ist die Aussicht wirklich toll.



Oben angelangt steigen die Leute in alle Richtungen wieder vom Laster und marschieren los Richtung Felsen, der auf dem Grat noch einige hundert Meter weiter hinten liegt. Auf dem Weg passiert man mehrere goldene Tore, Souvenirläden und laxe Sicherheitskontrollen. Den meisten Weg läuft man barfuß, es ist ja eine Art Tempel.
Hier wird ausgestiegen

Gegen ein Entgelt kann man sich auch tragen lassen...
...oder sein Gepäck

Feine Felssouvenirs - alles was der Pilger so braucht


Ab diesem Tor nur noch barfuß
Und da ist er: Der Fels.
Am goldenen Fels sitzen viele viele Gläubige, die vor dem Fels beten. Manche in Gruppen angeleitet durch Mönche, die z.B. psalmartige Sätze vorsagen, die dann nachgesprochen werden. Es werden auch viele Opfer aufgestellt, Essbares, Getränke und ganz viele Räucherstäbchen.




Beim Beten gibt es eine Aufteilung zwischen Frauen und Männern. Die Frauen dürfen den Fels nicht berühren und müssen unterhalb von ihm beten. Die Männer dürfen oben an den Fels heran, beten und bekleben ihn manchmal mit Blattgold. Auch auf einer Plattform weiter weg aber auf Höhe des Felsens gibt es die Trennung. Vorne am Geländer dürfen nur die Männer beten, Frauen müssen hinten bleiben und dürfen die Plattform nicht betreten.
Auf dem roten Schild steht: Plattform nur für Männer


Männer oben am Felsen, Frauen unten - Ein Schelm wer denkt die Männer würden angestrengt schieben...




Die Mönche beten vor

Der kleine wollte mich unbedingt fotografieren. Ich hab mich revanchiert.
Für den Weg nach unten haben wir uns dreist beim Lasterbesteigen vorgedrängelt um festzustellen, dass das die beste Idee war, die wir hätten haben können. An den offiziellen Einstiegsstationen kam nämlich kein einziger LKW an, da die Leute an den Ausstiegsstellen sobald die ersten Hochfahrenden ausgestiegen waren gleich wie die Ameisen von allen Seiten am LKW hochklettern und die Plätze sofort wieder besetzen.
Gerade so "Plätze" ergattert - Siba wurde in jeder Kurve beherzt von einer alten Frau zum Festhalten verwendet



Jüngere (und wahrscheinlich reichere) Stadtbirmanen waren auch dabei. Das Mädchen hat einen riesigen Teddy dabei und trägt grüne Kontaktlinsen
Den steilen Weg wieder unten hieß es Abschied nehmen von Carina. Sie reist weiter nach Süden während wir als nächstes den Inle-See ansteuern.

Unser Bus fuhr uns dann 5 Stunden inklusive leckerer Essenspause (Shan-Nudelsuppe und Hühnchen :) ) zurück nach Yangon.


Shan-Nudelsüppchen
Den Nachmittag vertrieben wir uns mit Spielkarten und Umherwandern...
...um am Abend unseren VIP-Bus (ja genau, mit breitem Sitz und Plätzchen am Platz :) ) zum Inle-See zu besteigen.
Unser Superbus - with Germany Man Engine
Die beiden vor uns waren auch Deutsche die hier in einem Hotel arbeiten
Das gabs alles dazu :)
 
Bereit für guten Schlaf bei 15°C - auch Frost ist Luxus
Arne

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