Nach langem Ausschlafen und Frühstück im Bett (Kuchen à la
Siba) machten wir uns am späten Vormittag erstmal auf zum Flohmarkt zwei
Straßen nördlich um noch eine Tischuhr zu erhandeln.
Ein Taxi brachte uns dann zunächst zum Mittagessen ins
Coffee Circles.
Da sollte es schnelles Netz geben, das Essen war lecker und ein
guter Ausgangspunkt für unsere Wanderung durch die Nordstadt von Yangon. Wir
liefen an Parks entlang...
...vorbei an „Happy World“, das war so eine Art verkappter
Vergnügungspark mit viel grün und mehr oder weniger schlecht kopierten
Disneyfiguren,...
Happyworlds See mit Tretbooten |
Mittelmäßige Kopie von Betty Boob |
Zebrastreifen in Yangon - Wer findet den Fehler? |
...bis zu den großen Seen nördlich des Zentrums.
Als wir zum See wollten wunderten wir uns warum die
Kartenverkäufer ein großes Boot auf ihrem T-Shirt hatten. Ich erinnerte mich
daran, dass es wohl so ein altes Palastschiff in Yangon geben sollte, aber im
Reiseführer stand nichts. Jetzt hatten wir es zufällig gefunden :)
Über einen langen Steg läuft man immer in Ufernähe über das
Wasser bis zur gegenüberliegenden Seite und schon auf halbem Weg kann man es sehen.
Der Steg ist schon ziemlich mitgenommen und man stolpert öfters weil Planken herausstehen oder gebrochen sind. Xe und Os markieren auf ganzer Länge den Renovierungsbedarf. |
Es ist wirklich beeindruckend.
Ein großes Schiff etwa so groß wie ein Fußballfeld mit hohen
Aufbauten, die an ein vielstöckiges asiatisches Haus erinnern. Der Bug ist
zweigeteilt und wird durch zwei riesige goldene Schwäne verkörpert. Am Heck
zeigt es steil nach oben wie die Schwanzfedern eines Schwans.
Obwohl es so aussieht ist es eigentlich gar nicht alt, es
wurde 1974 gebaut und basiert auf den alten Plänen eines ehemaligen
Palastschiffes, das heute nicht mehr existiert.
Weil es erst abends öffnete (drauf ist ein Restaurant)
konnten wir es aber nicht betreten. Stattdessen stürzten wir uns auf das
aufgesparte Highlight von Yangon: Die Shwedagonpagode.
Die Shwedagonpagode ist die wahrscheinlich wichtigste Pagode
in Myanmar. Sie steht auf einem Hügel, der mit Treppen aus vier
Himmelsrichtungen zu erreichen ist. Sie ist sehr groß und vollkommen golden.
Außen herum stehen noch viele weitere Häuschen mit Altären sowie kleinere goldene
Pagoden, die neben der großen aber kaum auffallen. Angeblich ist die Pagode
durch das wieder und wieder überkleben mit Blattgold von vielen Tonnen Gold
bedeckt und an ihrer Spitze sollen tausende echte Diamanten verarbeitet sein
(…ob die noch da sind?).
Einer der Eingänge zur Pagode |
Gemischtwarenladen mit Gläubigenbedarf - Alles ist vorzugsweise aus dünnem Plastik, golden und kann irgendwie blinken |
Der spitze hohe Turm ist die Hauptpagode |
Die Tore werden von großen Statuen bewacht...
...und auf einer
Seite gibt es sogar eine Rolltreppe. Da man im gesamten Bereich barfuß laufen
muss war das meine erste Barfußrolltreppe :) Ein komisches Gefühl.
Die Pagode enthält laut Beschreibung 8 Haare Buddhas, die
die Söhne eines Kaufmanns bei einer wohltätigen Überfahrt nach Indien
überreicht bekommen haben sollen. Auf dem Rückweg gingen wohl 4 der 8 Haare
verloren. Als sie die restlichen jedoch dem König darbieten wollten, waren auf
wundersame Weise alle wieder da.
Seit dem haben Könige von Burma die Pagode immer wieder
verschönert und vergrößert bis sie ihre heutige Gestalt mit den vielen
Nebengebäuden bekam.
Es gibt sogar einen Aufzug auf den Hügel (in dem Turm mit der Brücke), da man sonst lange Treppen laufen muss |
Man sieht auch viele Mönche und Nonnen (auch mit kahlem Kopf,
aber mit rosanen Gewändern) rund um die Pagode und immer wieder Anzeigen mit
bunten LEDs, die irgendwie fehl am Platz wirken. Wo es aber ständig bunte
Plastikblumen und plastik goldglitzernde Minialtäre mit Farbwechselbeleuchtung
gibt, wundert einen kaum noch was. Der Höhepunkt war der LED-Heiligenschein
hinter den Köpfen der Buddhastatuen an der Pagode, der wild blinkt und lustige
Lichtmuster produziert.
Oben haben wir dann auch Carina wieder getroffen. Sie hatte
Gerd aufgegabelt, der auch mit ihr im Hostel wohnt. Mit ihnen haben wir dann
bis zum Sonnenuntergang gewartet.
Auf der schwarzen Fläche hinter dem Kopf des Buddhas in dem Schrein rechts befindet z.B. so ein LED-Heiligenschein |
Im letzten Abendlicht wenn die Pagode schon von allen Seiten
angestrahlt wird sieht sie schon fast gespenstisch schön aus. Der Mond und ein
einzelner heller Stern auf dem nachtblauen Himmel haben dann das Sahnehäubchen
gebildet :)
Auf dem Weg zurück mit den beiden sind wir noch in einem Restaurant
eingekehrt (356) und haben die einzige Skybar von Yangon ausprobiert (ist ja
schon fast Tradition).
Von dort hatte man einen tollen Blick über die Stadt und
konnte auch die angestrahlte Pagode toll sehen.
Zum Vergrößern aufs Bild klicken |
Dazu gab es Bier, harten
Käsekuchen und Klaviermusik.
Arne
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