Bei Sonnenaufgang waren wir startklar. Sogar das Frühstück
vom Hostel klappte gut und so waren wir 20 nach 6 schon an unserer
Mitfahrgelegenheit zum Gipfel des Berges, auf dem unser heiß ersehntes Ziel
thront – Der goldene Fels „Kyaiktiyo“.
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Durch wildes Getümmel auf dem Weg zu unserer Mitfahrgelegenheit zum Fels |
Angeblich soll er aus einem Haar Buddhas entstanden sein, das
ein Eremit im 11. Jahrhundert spendete. Laut einer Legende barg der König das
Haar vom Grund eines Sees und brachte es mit einem Schiff an diese Stelle (mir
ist noch nicht ganz klar wie das funktioniert haben soll, aber ich bin für
Belehrungen dankbar). Dieses Haar wurde zu Stein und bildete so den heute
sichtbaren goldenen Fels.
Der Fels ist etwa 2 Stockwerke hoch und balanciert auf einer
Felskante auf dem gleichnamigen Berg. Das sieht wirklich ziemlich kippelig aus,
aber er hat wohl schon mehrere Erdbeben dort überstanden.
Er ist eine wichtige Pilgerstätte und außer uns waren fast
nur Einheimische bzw. Pilger da.
Unsere Mitfahrgelegenheit zum Fels sah ganz anders aus als
wir uns das vorgestellt hatten. Ich dachte eigentlich das wäre so ein einzelner
Pickup, der jede Stunde da hoch fährt, stattdessen gibt es eine Art großes
Terminal an dem über Metalleitern massenweise Leute auf die mit langen Bänken
ausgestatteten Ladeflächen von LKWs verfrachtet werden. Diese LKWs fassen damit
so etwa 50 Leute und davon fährt etwa jede Minute einer ab.
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So sehen die LKW aus |
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Der "Busbahnhof" |
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Man beachte: Der Fahrpreis enthält eine Lebensversicherung |
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So oder so ähnlich soll er aussehen |
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Ein bisschen wie Achterbahn...auch die Strecke |
Auf dem einstündigen Weg nach oben gibt es natürlich öfter
mal Stau...
...und es wird auch mehrmals gehalten um in großen silbernen Schüsseln
Spenden zu sammeln, die die Leute auch recht reichlich geben. Ich hab versucht
rauszufinden wofür und es klang irgendwie so, dass damit die, zugegebenermaßen
sehr in Anspruch genommene, Straße repariert werden soll. Sicher bin ich aber
nicht.
Es geht steile Serpentinen nach oben durch eine schöne
bewaldete Berglandschaft. Weiter oben ist die Aussicht wirklich toll.
Oben angelangt steigen die Leute in alle Richtungen wieder
vom Laster und marschieren los Richtung Felsen, der auf dem Grat noch einige
hundert Meter weiter hinten liegt. Auf dem Weg passiert man mehrere goldene
Tore, Souvenirläden und laxe Sicherheitskontrollen. Den meisten Weg läuft man
barfuß, es ist ja eine Art Tempel.
Am goldenen Fels sitzen viele viele Gläubige, die vor dem
Fels beten. Manche in Gruppen angeleitet durch Mönche, die z.B. psalmartige
Sätze vorsagen, die dann nachgesprochen werden. Es werden auch viele Opfer
aufgestellt, Essbares, Getränke und ganz viele Räucherstäbchen.
Beim Beten gibt es eine Aufteilung zwischen Frauen und
Männern. Die Frauen dürfen den Fels nicht berühren und müssen unterhalb von ihm
beten. Die Männer dürfen oben an den Fels heran, beten und bekleben ihn
manchmal mit Blattgold. Auch auf einer Plattform weiter weg aber auf Höhe des
Felsens gibt es die Trennung. Vorne am Geländer dürfen nur die Männer beten,
Frauen müssen hinten bleiben und dürfen die Plattform nicht betreten.
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Auf dem roten Schild steht: Plattform nur für Männer |
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Männer oben am Felsen, Frauen unten - Ein Schelm wer denkt die Männer würden angestrengt schieben... |
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Die Mönche beten vor |
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Der kleine wollte mich unbedingt fotografieren. Ich hab mich revanchiert. |
Für den Weg nach unten haben wir uns dreist beim
Lasterbesteigen vorgedrängelt um festzustellen, dass das die beste Idee war,
die wir hätten haben können. An den offiziellen Einstiegsstationen kam nämlich
kein einziger LKW an, da die Leute an den Ausstiegsstellen sobald die ersten
Hochfahrenden ausgestiegen waren gleich wie die Ameisen von allen Seiten am LKW
hochklettern und die Plätze sofort wieder besetzen.
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Gerade so "Plätze" ergattert - Siba wurde in jeder Kurve beherzt von einer alten Frau zum Festhalten verwendet |
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Jüngere (und wahrscheinlich reichere) Stadtbirmanen waren auch dabei. Das Mädchen hat einen riesigen Teddy dabei und trägt grüne Kontaktlinsen |
Den steilen Weg wieder unten hieß es Abschied nehmen von
Carina. Sie reist weiter nach Süden während wir als nächstes den Inle-See
ansteuern.
Unser Bus fuhr uns dann 5 Stunden inklusive leckerer
Essenspause (Shan-Nudelsuppe und Hühnchen :) ) zurück nach Yangon.
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Shan-Nudelsüppchen |
Den
Nachmittag vertrieben wir uns mit Spielkarten und Umherwandern...
...um am Abend
unseren VIP-Bus (ja genau, mit breitem Sitz und Plätzchen am Platz :) ) zum
Inle-See zu besteigen.
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Unser Superbus - with Germany Man Engine |
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Die beiden vor uns waren auch Deutsche die hier in einem Hotel arbeiten |
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Das gabs alles dazu :) |
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Bereit für guten Schlaf bei 15°C - auch Frost ist Luxus |
Arne
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