Heute war ein Reisetag. Eigentlich relativ unspektakulär, da wir fast den ganzen Tag in Bussen verbrachten, aber ich genieße auch oft was man bei den langen Fahrten so alles vom Land sieht, was man in der Nähe der „Attraktionen“ nicht zu Gesicht bekommt.
Wir hatten uns am Abend vorher schon ein bisschen über die
Busse informiert und wussten, dass es wohl eine Busgesellschaft geben sollte,
die es an einem Tag, mit Buswechsel in Phnom Penh, von Sihanoukville nach
Kratie schafft (von der Südküste bis in den Nordosten, ca. 480 km in 10 Stunden Fahrt).
Wir bestiegen also den Bus und eine Essenspause und 5
Stunden später erreichten wir Phnom Penh. Die Busse (diesmal „Rith Mony“ statt
„Capitol“) waren vergleichweise heruntergekommen und wir hielten an jedem
Zwetschgenbaum um noch zusätzliche Passagiere an Bord zu nehmen, die dann auf
zwischen die Sitze geklemmten Holzbrettern Platz nehmen durften.
Zwischenstopp zum 2ten Frühstück... |
...in unserem Fall Reis mit lecker Fleischsüppchen, die vereinzelten Innereien haben wir vorsichtshalber aussortiert. |
Unser Bus |
Behelfssitze |
Mittags in Phnom Penh wollten wir eigentlich in den
Anschlussbus umsteigen, jedoch wurde uns gesagt den gibt es leider nicht und
der nächste fahre erst abends. Allerdings würde man uns zwei jetzt mit einem
Tuk-Tuk zu einem Minibus bringen, der uns dann gleich weiter an unser Ziel
Kratie bringt.
Ungefähr so schräg klang es für mich auch und deshalb fragte
ich noch zweimal, ob der Herr sicher sei, dass wir da auch ankommen, nichts dazu
bezahlen mussten und ob das Ding auch wirklich gleich losfährt. Auf sein
breites Grinsen fragte ich auch gleich noch mal die Frau hinterm Schalter, die
sagte wir sollen mit ihm gehen. Als er mich grinsend ansprach, ob ich ihm nicht
trauen würde, sagte ich: „Natürlich nicht!“. Obwohl ich nicht wusste, ob es nun
wirklich klappen würde, entschuldigte ich mich aber noch für mein Misstrauen,
immerhin könnte es ja auch sein, dass er es ehrlich meinte.
Wir gaben ihm zur Sicherheit unsere Tickets mal noch nicht,
aber ließen uns drauf ein. Immerhin hatten wir ja auch als zweite Option nur in
Phnom Penh zu bleiben.
Letztendlich lief alles genauso wie er gesagt hatte. Wir
wurden schnell abgeliefert, kamen vor der Zeit unseres geplanten Busses in
Kratie an und niemand wollte einen Dollar von uns sehen. Manchmal ist die Welt
halt doch nicht so böse wie man zunächst denkt, aber besser vorsichtig sein :)
Süße Brötchen mit würzigem Würstchen drin - zunächst gewöhnungsbedürftig |
Das ist eine Straßenrand-Autowerkstatt. Man hält schnell an und der Herr kommt auf Zuruf mit seinem Schlauch aus dem Laden geflitzt und passt den Reifendruck an :) |
Gepäck auf der Ladefläche, Passagiere auf dem Dach |
Während der Fahrt haben wir noch einen tollen
Sonnenuntergang und viele Pfahlbauten gesehen.
Abends haben wir noch nett auf dem Balkon des Nachbarhotels gegessen (das "Balcony", wie passend :) )...
...und danach noch den Ausflug für den nächsten Tag
(Flussdelfine gucken :) ) organisiert. Dabei hatten wir eine seltsame Begegnung
mit unserem Hotelbesitzer. Er war viel teurer als der andere Anbieter, aber er
regte sich furchtbar auf, dass wir nicht trotzdem bei ihm kauften und damit
seinen Bruder mit seinem Minivan unterstützen. Außerdem würde sein Nachbar ja
mit seinen Tuk-Tuk-Preisen den Markt kaputt machen und wir seien „fucking
Tourists“ da wir nicht sein Angebot annahmen.
Unser Zimmer |
Die Decke vom Balcony mit ganz vielen Geckos :) |
Das ging zwar entschieden zu weit, aber wir beschlossen einfach
nichts mehr zu sagen und zu gehen.
Manchmal werde ich nicht so ganz schlau aus solchen
Begegnungen.
Er verhielt sich etwas ähnlich wie der nette „Freund“, den
wir bei unserer Ankunft in Siem Reap kennengelernt hatten. Man hatte den
Eindruck er wollte einfach erzwingen, dass man ihn nimmt ohne Rücksicht darauf,
ob wir damit einverstanden sind oder ob er wirklich das bessere Angebot hatte.
Ob das etwas mit dem so oft beschriebenen Gesichtsverlust zu tun hat?
Wir haben ihm allerdings nur gesagt, dass der andere
Tour-Mensch günstiger ist und wir deshalb ihn nehmen. Nichts weiter. Sogar ganz
nett. Laut und aggressiv ist nur er geworden. Haben wir etwas falsch gemacht
oder sind wir einfach nur an den falschen geraten?
Arne
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