Nach Hoi An gestern ging unser heutiger Tagesausflug nach
Hue, der alten Königsstadt von Vietnam. Dort gibt es alte Paläste, Pagoden und
Gräber von den alten Königen Vietnams.
Unter anderem soll die Zugfahrt dorthin auch einer der
schönsten Abschnitte sein, die es hier gibt, also fahren wir natürlich mit dem
Zug dorthin :)
Morgens zum Sonnenaufgang sind wir gleich quer durch die
ausgestorbene(re) Stadt Richtung Bahnhof gelaufen und haben auch gleich ein
Ticket ergattert, wenn wir auch feststellen mussten, dass hier nicht nur die
Flugzeuge gern eine Stunde zu spät kommen.
Der Bahnhof von Da Nang |
Darauf erstmal einen Tee :)
Endlich kam der Zug und wir traten unsere Fahrt entlang der Küste nach Norden
an.
Wir haben uns für einen Dollar mehr die Komfortsitze gegönnt :) |
Die Bahn fährt anfangs in Schlangenlinien mit etwa 25 km/h (deshalb auch 3 Stunden
für 100 km) entlang der grün bewucherten Hänge nördlich von Da Nang.
Zwischendrin in den Buchten sieht man immer wieder kleine Strände und Felsen.
Vielleicht nicht die „beste Strecke Südostasiens“ wie ich auch ein paar mal
gelesen habe, aber auf jeden Fall ein tolles Erlebnis :)
Raphael und Milou, die beiden Holländer, die mit uns gefahren sind |
Angekommen in Hue haben wir uns gleich bei einem mehr oder
weniger offiziellen Kerl (der wurde uns von einem Teehaus an der Ecke
zugetragen) für 6 Dollar einen Roller gemietet – für den ganzen Tag. In Hue
sind die Entfernungen zwischen den Sehenswürdigkeiten ziemlich groß und so
hatten wir nebenbei die totale Freiheit.
Erstes Ziel war die Königsstadt, die alte Königsresidenz mit
Zitadelle. Dazu mussten wir einmal durch den Rollerverkehr quer durch die
Stadt.
So schwer ist das gar nicht, es gibt einfach keine Regeln
und jeder kuckt auf den anderen (eigentlich so wie in allen solchen Ländern nur
extrem). Wenn es eng wird dann wird erst gehupt, dann wild gehupt und dann
gebremst. Um nicht quer auf der Straße zu stehn wird beim links Abbiegen oder
Einfädeln einfach kurz mit oder genau gegen den Verkehr gefahren und darin
schwimmt man langsam bis dahin, wo man raus muss. Ziemlich schräg aber
funktioniert besser als es aussieht.
Dann tingelten wir erstmal durch die Königsstadt. Die ist
sehr weitläufig und war total ausgestorben als wir da warn. Es gab alte Tempel,
die ehemalige Lesehalle und das Theater des Kaisers, Pavillions und einen
Garten. Einiges davon wurde von den Amerikanern im Vietnamkrieg mit Bomben
zerstört, aber vieles ist wieder aufgebaut. Allerdings sieht alles ein bisschen
verwildert aus und zum Beispiel das Theater war total zugestellt, staubig und
es gab kein Licht.
Die Eingangspforte zur Königsstadt |
Danach waren wir noch im Museum für königliche Utensilien
(das war nicht unsere Idee, aber das war bei unserem Ticket dabei). Das war
auch ganz nett, aber ziemlich klein und es gab hauptsächlich Porzellanteller,
Vasen und Metallkännchen zu sehen. Es waren auch ein großes Bett, eine Sänfte
und ein Riesen-Gong dabei. Das war schon besser.
Nach dem Mittagessen...
...fuhren wir noch zur Thien-Mu-Pagode.
Das ist ein achteckiger Turm mit 7 Stockwerken von denen jedes einer
menschlichen Erscheinung von Buddha gewidmet ist. Dahinter gab es auch noch
einen schönen Garten und eine Zeremoniehalle wo gerade ein paar Mönche mit viel
Brimborium gebetet haben (da standen ganz viele Touris drumrum, die alle
fotografiert haben, so kann doch keiner beten :) ). Auf dem Rückweg zum Fluss
war der ganze Himmel voller Libellen, die überall rumgeschwirrt sind, das war
schon irre.
Nächster Stopp sollte ein Königsgrab sein. Wir haben uns das
von Khai Dinh ausgesucht, 10 km südlich der Stadt. Auf dem Weg haben wir noch
ein paar Touristinnen in der Gegenrichtung getroffen, die ihre Roller nicht
mehr angekriegt haben. Nachdem das behoben war, eröffneten sie uns, dass das
Grab leider schon geschlossen ist.
Wir sind trotzdem hingefahren und es war auch so ganz schön,
wenn mans auch nur durch das große Eingangstor sehen konnte.
Zurück in der Stadt sind wir noch etwas über einen
Kruschtelmarkt am Parfümfluss (so heißt der Fluss in Hue) geschlendert und dann
war es auch schon dunkel. Wir gaben unseren Roller wieder ab (natürlich wollte
der Vermieter vergeblich noch was rausschlagen – von wegen zu wenig Sprit im
Tank was gar nicht stimmte, aber er hatte kein Druckmittel, weil wir ihn nur
eine Passkopie dagelassen hatten - und Siba hat sich total aufgeregt :) ).
Dann gabs noch einen leckeren Tee am Bahnhof. Im Tee hab ich
so was komisches Runzliges gefunden, das erst aussah wie halb aufgelöster Kandis,
aber es war Omai (eine vietnamesische getrocknete Aprikose, süß und bisschen
sauer). Das schmeckt echt super mit dem Tee und ich hätte es beinahe
weggeworfen. Sowas brauch ich zuhause auch mal.
Dann gings im Schlafabteil (was anderes war schon am morgen
nicht mehr frei) zurück nach Da Nang...
...und kaum angekommen haben wir gerade noch
den KFC leergegessen bevor sie uns zum Zumachen rausgeworfen haben.
Arne
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