Wir mussten ganz früh raus – wie so oft – denn unser Bus von
Vinh in Richtung Laos sollte schon um 5:30 Uhr gehen. Wir hatten am abend zuvor
ein Taxi bestellt, aber das tauchte erwartungsgemäß nicht auf, also angelten wir
eins von der Straße.
Kaum am Busbahnhof angelangt saßen wir auch schnell in einem
Mini-Bus mit dem Ziel Lak Sao in Laos (Karte voriger Blogeintrag). Wir hatten
die letzten vollwertigen Sitzplätze ergattert und der Gepäckraum war ziemlich
voll.
Wir brausten also durch die Nacht und sammelten am
Straßenrand immer wieder Leute ein. Der Bus drehte ein paar mal um, hielt
irgendwo im Niergendwo, aus dem dann plötzlich jemand mit dem Roller auftauchte
und einen weiteren Passagier brachte. Das funktioniert in solchen Ländern immer
erstaunlich toll. Um jeden wird sich gekümmert und alles mitgenommen,
allerdings dauert die Fahrt dafür natürlich ewig.
Sogar 2 Busse trafen sich um Mitfahrende auszutauschen und
eine davon hatte eine riesige Kühltruhe, einen Karton voller Geschirr
(zumindest war es am Anfang noch Geschirr) und so ein 800 l Faß mit irgendwas
drin dabei.
Wir dachten erst: “Oh, ne jetzt…“
Dann: “…das kommt doch sicher aufs Dach“
Und dann wurde natürlich alles innen in unseren Minibus
gewuchtet. Kühltruhe über alle Mitfahrer hinweg durch die Tür
(Zentimeterarbeit), Faß durchs Fenster. Am Ende kam noch die Geschirrkiste dran,
aber die Jungs waren nicht gerade feinfühlig und die Dame hatte anscheinend
nicht daran gedacht das ganze irgendwie auszupolstern, also klirrte es nach
einer Umdrehung der Kiste laut und aus einem Loch an der Seite fielen dann jede
Menge Einzelteile von Tellern und Tassen. Die wurden halblebig eingesammelt und
der Frau wieder in die Hand gedrückt.
Während der Minibus auf der Fahrt immer noch voller und
voller wurde...
Sib muss ihren Sitzplatz mit einem Neuzugestiegenen teilen, dann ist ihr der Hintern eingeschlafen :) |
...gab es aber auch tolles zu sehen. Am frühen Morgen haben wir auf
unserer Tour über halb fertige Straßen viele Kinder in Schuluniformen auf
Fahrrädern gesehen, die aus den hinterletzten Dörfern über Matschwege angeradelt
kamen. Es gab wieder Kühe auf der Straße und eine Frau hat ihre Enten über die
(bald mal) vierspurige Straße getrieben. Immer wieder sind ihr welche entwischt
und so musste sie mit ihrem Stöckchen in der Hand immer wieder hinterher rennen,
bis alle im überschwemmten Feld auf der anderen Seite angekommen waren.
Nach einem Essenstop (mit Einreisekarteausfüllen)...
...ging es die Berge hoch in Richtung
laotischer Grenze. Wir wurden immer wieder von viel größeren rasenden
Reisebussen überholt und krochen auf der kurvigen Bergstraße im dichten Nebel
den Hang entlang nach oben. Links und rechts der Straße waren die Hänge mit
Wald bewachsen und wenn eine Lücke im Nebel war, konnte man ganz toll die
bewaldeten Berge aus dem Nebel ragen sehen.
An der Grenze angelangt fing es an zu regnen und wir machten
wieder mal Bekanntschaft mit leicht korrupten Grenzern bis wir unseren
vietnamesischen Ausreisestempel hatten. Der Rest lief wie geschmiert und wir
waren auf der laotischen Seite sogar schnell genug um uns wieder Sitzplätze zu ergattern.
In Laos (hinter der Bergkuppe) schien dann schön die Sonne.
...und in Lak Sao organisierten wir uns gleich eine Mitfahrgelegenenheit nach Ban
Khoun Kham und von dort zum Ort direkt vor der Höhle.
Lak Sao |
Unsere Mitfahrgelegenheit: Ein Zweireihenpickup |
All das dauerte bis etwa
zum Sonnenuntergang (halb 6). Wir hatten viele lustige Mitfahrer, darunter eine
uralte Frau, die über den Tankwart lästerte, unglaublich laut schreien konnte
(zum Aussteigen) und mit diesen 2-Reiher-Pickups wahrscheinlich schon einen
Großteil ihres Lebens fährt. Sie saß im Schneidersitz auf der Mittelbank und
nach dem Aussteigen hat sie gleich wieder ihren zerrumpften Reishut aufgesetzt.
Der Pickup hat so gestunken, dass man sich was vor die Nase halten musste. Die Asiaten sind da professioneller und haben extra so Mundschutzdinger in modischen Farben. |
Bei der letzten Tour sind viele Touris eingestiegen. Da
haben wir auch Holli aus England kennengelernt, die morgen mit uns die Bootstour
in der Höhle mitmachen wird. Die Gegend hier ist auch unglaublich schön, man
fährt durch ein breites Tal mit hohen schroffen Felswänden. Ich glaube Laos
gefällt mir jetzt schon.
Im Ort vor der Höhle haben wir dann lecker gegessen und
dabei Hangover 2 mitschauen dürfen.
Unser Zimmer |
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