Nach 12 Stunden erreichten wir mit 2 Stunden Verspätung das 300 km entfernte Lao Cai (die Hauptstadt von der Provinz in der auch Sa Pa liegt), an der Nordgrenze von Vietnam nahe China.
Von hier ist war es dann bis nach Sa Pa noch eine einstündige Minibusfahrt
(wir hatten ein paar nette Spanier kennengelernt, die fleißig beim Feilschen geholfen haben).
Die Straße dorthin windet sich an Berghängen entlang immer
weiter bis auf 1600 m Höhe. Beim Blick aus dem Fenster konnte man schon die
ersten Reisfelder auf steilen Terrassen auf den gegenüberliegenden Berghängen
sehen. Krass, dass hier wirklich Leute mit Pflug und Ochse was anbauen, das muss unglaublich viel Aufwand sein. Ein bisschen erinnert mich das an die Pfahlbauten in Kambodscha,
die jährlich immer wieder überflutet werden. Ich frage mich in solchen Momenten
immer, ob die Leute nicht doch manchmal darüber nachdenken ihren Heimatort zu
verlassen, so schwer das auch ist, um an einen Ort zu ziehen, wo die Lebens-
und Anbaubedingungen nicht vielleicht etwas einfacher sind.
Man sieht aber schon, dass die Leute, die hier in den
Bergen leben anders aussehen als die restlichen Vietnamesen, die wir bisher
gesehen hatten oder die auch teilweise in den Städten hier wohnen. Die Landbewohner
aus den Bergen sind etwas kleiner und gedrungener, haben dunklere Haut und
etwas rundlichere Gesichter. Die Unterschiede sind fast so wie in Südamerika,
wenn man die Leute von den Küsten mit den Andenbewohnern vergleicht…nur halt
diesmal mit Schlitzaugen :)
Angekommen in Sa Pa, musste erstmal für ein verspätetes
Frühstück gesorgt werden. Siba hatte in unserem schlauen Buch schon ein Hostel
ausgeguckt, wo es lecker französisches Essen geben soll und wo gleichzeitig
Jugendliche von benachteiligten Bevölkerungsgruppen in der Gastro ausgebildet
werden. Das Zimmer suchten wir uns zwar letztlich woanders, weil bei weitem nicht
so teuer, aber das Essen wars total wert :)
Es gab Quiche Lorraine, tarte au chocolat und richtigen
Kaffee! ( Yes! )
Danach haben wir uns bei unserem Hostel wieder einen Roller
gemietet und sind in die Berge gebraust.
Das war echt super!
Die Sib war auch dick mit dem Roller unterwegs, ich bin ganz stolz :) |
Die Freude ging aber schnell vorbei, weil ab da musste ich ja dann hinten sitzen... |
Die Landschaft hier
ist super schön, auf den kurvigen Straßen den Hängen entlang kann man super
fahren und man hat Blick auf grüne bewaldete Berghänge über die der Nebel
zieht. Oft bricht auch mal die Sonne durch die hohen Wolken und man kann von
der Seite die hellen Strahlen sehen, wie sie auf den Boden herunter scheinen.
Auf dem Weg waren wir noch beim Thac Bac (dem Silberwasserfall), einem tollen hohen Wasserfall an dem man mit Treppen hinauf steigen kann. Ein Deutscher, der uns geholfen hatte unsere Rollersitzbox aufzukriegen, hatte uns erzählt, die Runde am Wasserfalle dauere nur 5 Minuten und lohne sich nicht so, aber da lag er ziemlich falsch. Bei strahlendem Sonnenschein sind wir den Wasserfall hochgekraxelt und hatten oben eine ganz tolle Aussicht drauf.
Dann haben wir uns
hingesetzt um uns eine Banane reinzuziehen und innerhalb von einer Minute war
alles in dichten Nebel gehüllt und man konnte fast nichts mehr sehen. Das blieb
dann auch so :P
Nach dem Wasserfall sind wir noch eine ganze Weile durch die
tolle Berglandschaft gefahren und haben auch noch einen kleinen Pass überquert.
Dort hab ich mir an einem Bergleutestand eine Machete gekauft :) Total super,
hoffentlich wird die mir nicht irgendwo von der Security wieder abgenommen.
Auf der Rückfahrt wurde es immer kälter und nebliger. Leicht
eingefroren haben wir dann noch zu Abend gegessen und dann gings in die Haia.
Arne
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