Samstag, 2. November 2013

02.11.2013 - Die lange Fahrt nach Kratie


Heute war ein Reisetag. Eigentlich relativ unspektakulär, da wir fast den ganzen Tag in Bussen verbrachten, aber ich genieße auch oft was man bei den langen Fahrten so alles vom Land sieht, was man in der Nähe der „Attraktionen“ nicht zu Gesicht bekommt.

Wir hatten uns am Abend vorher schon ein bisschen über die Busse informiert und wussten, dass es wohl eine Busgesellschaft geben sollte, die es an einem Tag, mit Buswechsel in Phnom Penh, von Sihanoukville nach Kratie schafft (von der Südküste bis in den Nordosten, ca. 480 km in 10 Stunden Fahrt).

Wir bestiegen also den Bus und eine Essenspause und 5 Stunden später erreichten wir Phnom Penh. Die Busse (diesmal „Rith Mony“ statt „Capitol“) waren vergleichweise heruntergekommen und wir hielten an jedem Zwetschgenbaum um noch zusätzliche Passagiere an Bord zu nehmen, die dann auf zwischen die Sitze geklemmten Holzbrettern Platz nehmen durften.
Zwischenstopp zum 2ten Frühstück...
...in unserem Fall Reis mit lecker Fleischsüppchen, die vereinzelten Innereien haben wir vorsichtshalber aussortiert.
Unser Bus
Behelfssitze
Mittags in Phnom Penh wollten wir eigentlich in den Anschlussbus umsteigen, jedoch wurde uns gesagt den gibt es leider nicht und der nächste fahre erst abends. Allerdings würde man uns zwei jetzt mit einem Tuk-Tuk zu einem Minibus bringen, der uns dann gleich weiter an unser Ziel Kratie bringt.

Ungefähr so schräg klang es für mich auch und deshalb fragte ich noch zweimal, ob der Herr sicher sei, dass wir da auch ankommen, nichts dazu bezahlen mussten und ob das Ding auch wirklich gleich losfährt. Auf sein breites Grinsen fragte ich auch gleich noch mal die Frau hinterm Schalter, die sagte wir sollen mit ihm gehen. Als er mich grinsend ansprach, ob ich ihm nicht trauen würde, sagte ich: „Natürlich nicht!“. Obwohl ich nicht wusste, ob es nun wirklich klappen würde, entschuldigte ich mich aber noch für mein Misstrauen, immerhin könnte es ja auch sein, dass er es ehrlich meinte.

Wir gaben ihm zur Sicherheit unsere Tickets mal noch nicht, aber ließen uns drauf ein. Immerhin hatten wir ja auch als zweite Option nur in Phnom Penh zu bleiben.

Letztendlich lief alles genauso wie er gesagt hatte. Wir wurden schnell abgeliefert, kamen vor der Zeit unseres geplanten Busses in Kratie an und niemand wollte einen Dollar von uns sehen. Manchmal ist die Welt halt doch nicht so böse wie man zunächst denkt, aber besser vorsichtig sein :)
Süße Brötchen mit würzigem Würstchen drin - zunächst gewöhnungsbedürftig
Das ist eine Straßenrand-Autowerkstatt. Man hält schnell an und der Herr kommt auf Zuruf mit seinem Schlauch aus dem Laden geflitzt und passt den Reifendruck an :)
Gepäck auf der Ladefläche, Passagiere auf dem Dach
Während der Fahrt haben wir noch einen tollen Sonnenuntergang und viele Pfahlbauten gesehen.
Pfahlbauten, gibts hier ganz viele
Sonnenuntergang über dem Mekong
Abends haben wir noch nett auf dem Balkon des Nachbarhotels gegessen (das "Balcony", wie passend :) )...
Unser Zimmer
Die Decke vom Balcony mit ganz vielen Geckos :)
 ...und danach noch den Ausflug für den nächsten Tag (Flussdelfine gucken :) ) organisiert. Dabei hatten wir eine seltsame Begegnung mit unserem Hotelbesitzer. Er war viel teurer als der andere Anbieter, aber er regte sich furchtbar auf, dass wir nicht trotzdem bei ihm kauften und damit seinen Bruder mit seinem Minivan unterstützen. Außerdem würde sein Nachbar ja mit seinen Tuk-Tuk-Preisen den Markt kaputt machen und wir seien „fucking Tourists“ da wir nicht sein Angebot annahmen.
Das ging zwar entschieden zu weit, aber wir beschlossen einfach nichts mehr zu sagen und zu gehen.

Manchmal werde ich nicht so ganz schlau aus solchen Begegnungen.

Er verhielt sich etwas ähnlich wie der nette „Freund“, den wir bei unserer Ankunft in Siem Reap kennengelernt hatten. Man hatte den Eindruck er wollte einfach erzwingen, dass man ihn nimmt ohne Rücksicht darauf, ob wir damit einverstanden sind oder ob er wirklich das bessere Angebot hatte. Ob das etwas mit dem so oft beschriebenen Gesichtsverlust zu tun hat?
Wir haben ihm allerdings nur gesagt, dass der andere Tour-Mensch günstiger ist und wir deshalb ihn nehmen. Nichts weiter. Sogar ganz nett. Laut und aggressiv ist nur er geworden. Haben wir etwas falsch gemacht oder sind wir einfach nur an den falschen geraten?
Arne

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