Freitag, 8. November 2013

08.11.2013 - Hue : Die Königsstadt


Nach Hoi An gestern ging unser heutiger Tagesausflug nach Hue, der alten Königsstadt von Vietnam. Dort gibt es alte Paläste, Pagoden und Gräber von den alten Königen Vietnams.

Unter anderem soll die Zugfahrt dorthin auch einer der schönsten Abschnitte sein, die es hier gibt, also fahren wir natürlich mit dem Zug dorthin :)
Morgens zum Sonnenaufgang sind wir gleich quer durch die ausgestorbene(re) Stadt Richtung Bahnhof gelaufen und haben auch gleich ein Ticket ergattert, wenn wir auch feststellen mussten, dass hier nicht nur die Flugzeuge gern eine Stunde zu spät kommen.

Der Bahnhof von Da Nang

Darauf erstmal einen Tee :)
Endlich kam der Zug und wir traten  unsere Fahrt entlang der Küste nach Norden an. 

Wir haben uns für einen Dollar mehr die Komfortsitze gegönnt :)

Die Bahn fährt anfangs in Schlangenlinien mit etwa 25 km/h (deshalb auch 3 Stunden für 100 km) entlang der grün bewucherten Hänge nördlich von Da Nang. Zwischendrin in den Buchten sieht man immer wieder kleine Strände und Felsen. Vielleicht nicht die „beste Strecke Südostasiens“ wie ich auch ein paar mal gelesen habe, aber auf jeden Fall ein tolles Erlebnis :)

Raphael und Milou, die beiden Holländer, die mit uns gefahren sind

Angekommen in Hue haben wir uns gleich bei einem mehr oder weniger offiziellen Kerl (der wurde uns von einem Teehaus an der Ecke zugetragen) für 6 Dollar einen Roller gemietet – für den ganzen Tag. In Hue sind die Entfernungen zwischen den Sehenswürdigkeiten ziemlich groß und so hatten wir nebenbei die totale Freiheit.


Erstes Ziel war die Königsstadt, die alte Königsresidenz mit Zitadelle. Dazu mussten wir einmal durch den Rollerverkehr quer durch die Stadt.
So schwer ist das gar nicht, es gibt einfach keine Regeln und jeder kuckt auf den anderen (eigentlich so wie in allen solchen Ländern nur extrem). Wenn es eng wird dann wird erst gehupt, dann wild gehupt und dann gebremst. Um nicht quer auf der Straße zu stehn wird beim links Abbiegen oder Einfädeln einfach kurz mit oder genau gegen den Verkehr gefahren und darin schwimmt man langsam bis dahin, wo man raus muss. Ziemlich schräg aber funktioniert besser als es aussieht.

Dann tingelten wir erstmal durch die Königsstadt. Die ist sehr weitläufig und war total ausgestorben als wir da warn. Es gab alte Tempel, die ehemalige Lesehalle und das Theater des Kaisers, Pavillions und einen Garten. Einiges davon wurde von den Amerikanern im Vietnamkrieg mit Bomben zerstört, aber vieles ist wieder aufgebaut. Allerdings sieht alles ein bisschen verwildert aus und zum Beispiel das Theater war total zugestellt, staubig und es gab kein Licht.

Die Eingangspforte zur Königsstadt

Danach waren wir noch im Museum für königliche Utensilien (das war nicht unsere Idee, aber das war bei unserem Ticket dabei). Das war auch ganz nett, aber ziemlich klein und es gab hauptsächlich Porzellanteller, Vasen und Metallkännchen zu sehen. Es waren auch ein großes Bett, eine Sänfte und ein Riesen-Gong dabei. Das war schon besser.
Nach dem Mittagessen...


...fuhren wir noch zur Thien-Mu-Pagode. Das ist ein achteckiger Turm mit 7 Stockwerken von denen jedes einer menschlichen Erscheinung von Buddha gewidmet ist. Dahinter gab es auch noch einen schönen Garten und eine Zeremoniehalle wo gerade ein paar Mönche mit viel Brimborium gebetet haben (da standen ganz viele Touris drumrum, die alle fotografiert haben, so kann doch keiner beten :) ). Auf dem Rückweg zum Fluss war der ganze Himmel voller Libellen, die überall rumgeschwirrt sind, das war schon irre.


Nächster Stopp sollte ein Königsgrab sein. Wir haben uns das von Khai Dinh ausgesucht, 10 km südlich der Stadt. Auf dem Weg haben wir noch ein paar Touristinnen in der Gegenrichtung getroffen, die ihre Roller nicht mehr angekriegt haben. Nachdem das behoben war, eröffneten sie uns, dass das Grab leider schon geschlossen ist.
Wir sind trotzdem hingefahren und es war auch so ganz schön, wenn mans auch nur durch das große Eingangstor sehen konnte.


Zurück in der Stadt sind wir noch etwas über einen Kruschtelmarkt am Parfümfluss (so heißt der Fluss in Hue) geschlendert und dann war es auch schon dunkel. Wir gaben unseren Roller wieder ab (natürlich wollte der Vermieter vergeblich noch was rausschlagen – von wegen zu wenig Sprit im Tank was gar nicht stimmte, aber er hatte kein Druckmittel, weil wir ihn nur eine Passkopie dagelassen hatten - und Siba hat sich total aufgeregt :) ).

Dann gabs noch einen leckeren Tee am Bahnhof. Im Tee hab ich so was komisches Runzliges gefunden, das erst aussah wie halb aufgelöster Kandis, aber es war Omai (eine vietnamesische getrocknete Aprikose, süß und bisschen sauer). Das schmeckt echt super mit dem Tee und ich hätte es beinahe weggeworfen. Sowas brauch ich zuhause auch mal.


Dann gings im Schlafabteil (was anderes war schon am morgen nicht mehr frei) zurück nach Da Nang...


...und kaum angekommen haben wir gerade noch den KFC leergegessen bevor sie uns zum Zumachen rausgeworfen haben.

Arne

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen