Mittwoch, 20. November 2013

20.11.2013 - Vientiane

Um Vientiane zu erkunden haben wir uns gleich nach dem Frühstück (heute französisch, und wir haben am Nebentisch sogar eine echte Französin gehabt, die toll Deutsch konnte)...
Sieht auf den ersten Blick nicht so französisch aus, aber da kommt noch eine Quiche :P
 ...zwei Fahrräder ausgeliehen. Das ist die erste Hauptstadt, die wir auf unserer Reise besuchen, wo man das ohne Todesangst machen kann (gemütlich ist es auch nur auf den Nebenstraßen, aber es funktioniert wenigstens).
Mit der Zeit haben wir aber festgestellt, dass außer den Touristen niemand mit dem Fahrrad fährt. Manchmal glaube ich, dass die Südostasiaten es für eine komische Anwandlung der Touris halten. Warum sollte man Radfahren oder Laufen wenn man es nicht unbedingt muss?

Wir suchten uns als erstes Ziel gleich den Pha That Luang raus.Das ist ein spitz aufragendes goldenes Gebilde, das ein nationales Monument, ein Symbol des Buddismus und ein Aufbewahrungsort eines Brustbeins Buddahs verkörpert. Umgeben war er von einigen schönen Tempeln. Ich war leider etwas enttäuscht darüber wie er gepflegt war, denn an vielen Stellen war die goldene Farbe abgeplättert, es gab so schwarze Wasserstreifen und das Gras rundrum sah leider ziemlich kränklich aus.
In einem der Tempel gab es auch einige bunte Hähne, die sich um die Wette um eine Henne gestritten haben...
 ...und Siba hat eine winzig kleine unglaublich dünne Katze gefunden. Wir haben ihr ein bisschen Croissant gefüttert, aber ob das noch hilft? Sie war wirklich so klein, dass wahrscheinlich sogar eine Spitzmaus sie an einem ihrer guten Tage hätte überwältigen können.
Während wir herum liefen waren immer wieder Mönche damit beschäftigt Müll einzusammeln und als wir einmal einen Blick aus einem der Eingangstörchen geworfen haben,...
...haben wir zwei ernüchternde Dinge festgestellt:

Erstens: Würden sie das nicht tun, sähe es im Tempelbereich ein bisschen so aus wie auf dem letzten Foto im Hintergrund.

Zweitens: Sie sammeln den Müll zusammen und werfen ihn so wie er ist einfach auf einen Haufen direkt vor ihrer Tür.

Vor dem Tempel haben wir auch noch einen netten Herrn getroffen, der ganz viele kleine viereckige Vogelkäfige mit sich herum trug. In jedem Käfig waren so 5-6 kleine Vögel auf engstem Raum zusammengedrückt.
Er meinte wir sollten ihm Geld geben, damit er ein paar davon frei lässt, das gäbe gutes Karma…

Ein toller Deal, oder? In Gewissem Sinne verkauft er damit sein eigenes gutes Karma (er bekommt schlechtes, weil er sie einfängt, erhält aber Geld – wir geben Geld und erhalten gutes, immerhin helfen wir ja Vögeln).

Wir waren mäßig begeistert und vermitteltem ihm freundlich er solle sich sein gutes Karma sonst wo hin stecken und sich einen anderen Beruf suchen.
Wieder auf dem Weg Richtung Stadtzentrum kamen wir am Patuxay vorbei. Das ist ein Triumphbogen (ein bisschen so wie der in Paris, nur auf asiatisch). Der sieht richtig schön aus und man kann auch hoch steigen.
Außerdem gibt es dazu noch eine nette Geschichte: Das Baumaterial für das schöne Monument wurde nämlich eigentlich von den USA zur Verfügung gestellt um einen Flughafen für den Vietnamkrieg zu bauen. Letztendlich verschwand das Baumaterial jedoch in diversen Kanälen und wurde zum Bau von einigen Villen und eben dieses Triumphbogens verwendet.
Auf dem Vorplatz gibt es ganz viele Fotografen, die Leute gegen Geld mit dem Bogen fotografieren und das Foto auch gleich auf einem etwas älteren kleinen Drucker, den sie umhängen haben, ausdrucken. Der Weg nach oben führt durch jede Menge überteuerte Tourigeschäfte, dann kann man aber endlich den Ausblick genießen :)


Ein Zwischenstop zum Mittagessen in einer schwedischen Bäckerei (so was gibt’s)...
...ließ uns Kräfte nachtanken für zwei anschließende Tempel: Wat Si Saket und Haw Pha Kaeo.

Wat Si Saket ist bekannt für seine vielen vielen Buddahstatuen aus verschiedenen Materialen und in verschiedenen Größen, die alle an der Außenmauer des Tempels mit Blick zur Mitte auf gestellt sind. Es sah schön aus, aber die Beschreibung in unserem Reiseführer (auch wenn man schon viele Tempel gesehen hat, dieeeser ist absolut außergewöhnlich…) konnten wir nicht so nachvollziehen.
Der zweite Tempel liegt fast genau gegenüber in einem hübschen Gartenbereich.
Eintrittsgeld für zwei Personen für den Tempel: 1 €  (alle Scheine zusammen :) )
Auf der Jagt nach ein paar Souvenirgeschäften waren wir gar nicht erfolgreich. An den im Buch beschriebenen Orten war nichts zu finden und wenn dann immer nur Geschäfte mit geputzen Schaufenstern (teuer), Klimaanlage (oh ganz teuer), „Mastercard welcome“-Schild an der Tür (autsch) und am besten steht statt Souveniers noch „Antiquitäten“ dran.
Meistens gibt es dort dasselbe wie an den Touriständen nur steht hier dann so was wie „850 $“ dran (beim Schaufensternachbarn das gleiche für 300 $).

Zum Abendessen gab es ganz laotisch „Hummus“ :) (das ist nicht die tolle dunkelbraune Erde, von der der Bauer immer schwärmt, sondern Kichererbsenmus) Nach einem winzigen Tellerchen voll bin ich fast geplatzt (ursprünglich sind wir ja wegen so einer tollen Schokotorte da rein gegangen, aber nach dem vielen Hummus hat die einfach nicht mehr gepasst :) )
Um noch ein paar Souvenirs zu ergattern schlenderten wir noch ein bisschen über den Nachtmarkt (so einen gabs in Hanoi auch schon, eine tolle Erfindung). In kleinen beleuchteten Pavillions gibt’s allerlei zu kaufen und er erstreckt sich fast einen Kilometer am Mekongufer entlang. Wenn man auf den hohen Uferdamm steigt, kann man auf der anderen Seite Thailand sehen :)
Mit vollen Tüten haben wir uns dann zur Feier des Tages noch zwei Mojitos reingezogen (eine sehr werbewirksame Asiatin in einem engen blauen Tiger-Beer-Kleid wollte uns erst noch vom Kurs abbringen, aber wir blieben standhaft) um unsere tolle Masterarbeitsnote zu feiern :)
Morgen geht’s mit dem Bus weiter nach Vang Vieng.
Arne


Exkurs: Die örtlichen Tuk-Tuks

Model 1: Klein

Model 2: Großraum Tuk-Tuk
In jedem der von uns bisher besuchten Länder sehen die Tuk-Tuks ein wenig anders aus (einmal als Wagen an einem Motorrad, einmal mit Kabine für den Fahrer, mal mit Reihen quer oder längs zur Fahrtrichtung etc.). Innerhalb des Landes ist es dann aber fast immer exakt das gleiche Modell. Theoretisch könnte man anhand eines Fotos mit beliebigem Motiv also sagen, in welchem Land es geschossen wurde, sofern nur irgendwo auf dem Foto ein Tuk-Tuk zu sehen ist (was hier in der Umgebung nicht all zu schwer sein dürfte). Ist im Verkehr auffallend kein einziges Tuk-Tuk, dafür aber mehr Roller zu sehen, ist es wahrscheinlich Vietnam.

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