Donnerstag, 14. November 2013

14.11.2013 - Cat Ba Island und Fort Cannon



Morgens um vier erreichten wir Hanoi mit dem Nachtzug. 
Mit einem Taxi fuhren wir durch die noch verschlafenen und ausnahmsweise mal fast leeren Straßen der Stadt bis zu unserem Busbahnhof.

Hier sollte es eine Busgesellschaft geben, die uns mit einem Bus, einem Boot und noch mal einem Bus in einem Rutsch nach Cat Ba Stadt auf Cat Ba Island direkt gegenüber der Halong Bay (eigentlich Ha Long) bringen sollte.

Die Ha Long Bucht ist ein berühmtes Gebiet mit einer riesigen Anzahl von kleinen und großen bewaldeten Felsinseln die steil aus dem Meer ragen. Das wollen wir sehen! :)

Der erste geplante Bus um 5:20 wurde leider gestrichen, aber wir trafen im Busbahnhof die Mädels wieder, die uns Mister Zoom empfohlen haben (die Welt ist wieder mal ein Dorf…).

Um die 2 Stunden bis zum nächsten Bus zu überbrücken und unsere Geldreserven aufzustocken gingen wir noch mal in die Stadt und tranken einen Guten-Morgen-Tee (mit vieeel Zucker, das freut die Sib :D ).
Sobald die Sonne aufgeht ist das Busterminal gar nicht mehr ausgestorben
Wieder zurück, erlebten wir am Fahrkartenschalter mal wieder das Touristenpreissystem. Die Mädels hatten uns gesagt, dass man ihnen bei ihrer Fahrt zur Ha Long Bucht am gleichen Schalter mehr abgeknöpft hatte als eigentlich auf dem Ticket stand. Das versuchte der Herr (mithilfe der Anzeige seines Taschenrechners, das macht man hier immer so wenn man die Zahlen nicht sagen kann) mit uns auch. Wir ignorierten seine überhöhte Preisangabe völlig und gaben ihm einfach passend den richtigen Betrag. Er schaute kurz drauf, überging das total ohne jeden Kommentar und gab uns unsere Tickets.

Im Bus dachte ich etwas über unsere bisherigen Erlebnisse mit überteuerten Preisen nach und manchmal dachte ich mir: Würden wir es denn wirklich anders machen wenn wir an ihrer Stelle wären? Würden wir einen Kumpel verraten, der vielleicht nicht viel Geld hat und seine Familie ernähren will, die wir u.U. sogar persönlich kennen, wenn er einen überhöhten Preis von einem Fremden verlangt, der diesen scheinbar problemlos in der Lage ist zu zahlen? Ich persönlich glaube, dass man dafür ein ziemlicher Moralapostel sein müsste.

Und wenn man es selbst mal getan hat? Wenn es schon mehrmals funktioniert hat, dass ein Tourist aus Unwissenheit einfach zuviel zahlt und ich damit meinen Stundenlohn verdoppeln kann. Einerseits ist es natürlich unmoralisch, aber wie falsch liegen meine Freunde wenn sie sagen ich wäre blöd es nicht zu tun?

Ich denke es hängt stark davon ab, ob man sein Gegenüber persönlich kennt und wie stark man den verursachten Schaden  für den anderen einschätzt. Vielleicht sind nicht alle „Betrüger“ so böse wie sie auf den ersten Blick scheinen.

Mit dem Bus angekommen in Hai Phong…
Bei solchen Straßenverkäuferinnen (rechts) hat unser Bus während der Fahrt etwa vier mal angehalten. Unser Busbegleiter,...
...das ist der hier mit der roten Krawatte, raucht gerne. Bei jedem mal Anhalten ist er also raus und hat sich eine einzelne Zigarette gekauft und sie gleich geraucht. Das ist wie an der Tankstelle, da wird hier auch immer nur genau das getankt was man gerade braucht (war z.B. in Afrika auch so).
 

Unser Bus am Bootsanleger
…ging es von dort mit dem Boot auf die Insel Cat Ba…




…und dann wieder mit dem Bus weiter nach Cat Ba Stadt auf der anderen Seite der Insel.
Hier suchten wir nach einem Ansturm der Hotelzimmervermittler beim Aussteigen aus dem Bus gleich Mr. Zoom.
Mr. Zoom soll angeblich gut sein und eine tolle Ha Long-Tour vermitteln, also müssen wir das ausprobieren. Als wir den anderen Hotelzimmervermittlern gesagt haben wir wollen zu Mr. Zoom haben sie gesagt er habe nur 3 Finger und haben so Handbewegungen gemacht von wegen er würde fixen. Hier wird echt mit harten Bandagen gekämpft…

Er hat übrigens wirklich nur 3 Finger an einer Hand…hmmm…

Nachdem wir ein nettes Zimmer bekommen haben und er uns ein Essen nicht hat zahlen lassen, weil es Siba aufgrund von zu viel Koriander nicht geschmeckt hat (ziemlich cool, dabei ist das doch gar nicht seine Schuld),...


Unser Zimmer

...sind wir losgelaufen zu Fort Cannon.

Fort Cannon ist ein altes japanisches Fort aus dem zweiten Weltkrieg oben auf einem Berg auf Cat Ba Island. Von hier aus kann man schon die kleinen Karst-Inselchen der Lan Ha und Ha Long Bay sehen.




Siba hat ein Geräusch gehört und sucht angestrengt nach dem Übertäter (Mini-Eidechse)


Rote Libelle - besonders cool



Die Bunkeranlagen im Berg








Auf dem Weg nach unten haben wir auf der Straße in der Stadt einen riesigen Rolleraufruhr gesehn. Ganz viele Leute standen mit ihren Motorrollern auf der Straße und auf den Gehwegen. Wir haben erst überlegt ob da jemand streikt oder das eine Demo ist, aber es war einfach nur der Eingang zu einer Grundschule…und die hatte gerade Schulschluss :)




Die Eltern kamen natürlich zum Abholen alle mit Rollern (was anderes haben sie ja nicht) und jeder hat sich nach und nach ein bis drei Kinder in drolligen Schuluniformen und dicken Schulranzen auf seinen Roller gesetzt (also bis zu 4 Personen je Roller + 3 Schultaschen, jedoch nur + 1 Helm für den Erwachsenen) und ist damit abgebraust.

Nach einem mehr als mittelmäßigen Abendessen gings ins Bett. Morgen fahren wir mit dem Boot in die Ha Long Bay :)

Arne




P.S. Noch ein paar schräge Sachen die wir auf dem Weg gesehn haben:
Das ist hier die Standardarchitekur in Vietnam. Die meisten neuen Häuser sind so gebaut. Ganz schmal und hoch, wild zusammengewürfelte römische und alte europäische Bauelemente (Säulen, Türmchen...), dazu chromglänzende Geländer und das ganze in Pastellfarben angestrichen (rosa, hellgrün, hellblau...). Manchmal sogar noch verspiegelte Fenster in der Farbe des Hauses (ähnlich war es auch schon in Kambodscha).

Natürlich darf auch der Mercedes-Stern nicht fehlen

Ein Friseur
Oben links hängt eine Hängematte durch den Laderaum. Da drin schläft der Busfahrer.

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